: DFB geht gegen rassistische Hetzer vor

23.06.2023 | 13:44 Uhr
Nach dem ersten EM-Spiel der U21 werden Youssoufa Moukoko und Jessic Ngankam rassistisch beleidigt. Der BVB-Star macht die Hetze öffentlich. Der DFB kündigt rechtliche Schritte an.
Nach den rassistischen Beleidigungen gegen die U21-Nationalspieler Youssoufa Moukoko und Jessic Ngankam im Auftaktspiel der deutschen Mannschaft bei der U21-EM gegen Israel (1:1) hat der Deutsche Fußball-Bund rechtliche Schritte angekündigt.
Der DFB habe entschieden, "dass wir strafrechtlich gegen diese Personen vorgehen werden", sagte Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften in Batumi. Man werde versuchen, "alles Mögliche zu tun, um diese Täter und Menschen zur Rechenschaft zu ziehen." Man müsse sich einfach gegen diese Menschen stellen.
Tweet des DFB

Moukoko macht Hass-Nachrichten öffentlich

Moukoko von Borussia Dortmund und Ngankam von Hertha BSC hatten in der Partie jeweils einen Elfmeter verschossen und waren anschließend in sozialen Netzwerken beleidigt worden. Moukoko machte die Hass-Botschaften etwa eine Stunde nach dem Abpfiff im georgischen Kutaissi öffentlich.
Wenn wir gewinnen, sind wir Deutsche und wenn wir verlieren, sind wir Schwarze.
Youssoufa Moukoko
"Da sind Menschen, die gar nichts zu tun haben, die beleidigen dich", klagte der Stürmer in emotionalen Worten. "Das ist ekelhaft, das hat sehr weh getan."

Trainer Di Salvo will nicht zur Tagesordnung übergehen

Die Mannschaft und Trainer Antonio Di Salvo reagierten schockiert. "Jede Art von Rassismus und Diskriminierung ist unterste Schublade, das geht überhaupt nicht", sagte Di Salvo.
Man könne jetzt nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, erklärte Di Salvo. "Ganz bestimmt muss ich jetzt mit den Jungs sprechen und mit der ganzen Mannschaft sprechen", so der Coach. Bis zum wichtigen nächsten Spiel am Sonntag gegen Tschechien bleibt aber nur wenig Zeit.
Tweet von Borussia Dortmund
"Ich verstehe nicht, wieso man heutzutage immer noch rassistisch ist", sagte Torhüter Noah Atubolu, der von ähnlichen Erfahrungen berichtete. "Die Jungs können nichts dafür, woher sie kommen. Sie haben sich entschieden, für Deutschland zu spielen, und geben das Beste für ihr Land."
Auch der DFB und die Vereine von Ngankam und Moukoko verurteilten die Vorfälle.
Quelle: dpa, SID

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