: Ausschreitungen am Millerntor

26.02.2023 | 14:35 Uhr
Erstmals seit März 2009 sind Hansa-Fans bei einem Spiel ihres Klubs beim FC St. Pauli. Bis kurz vor dem Anpfiff blieb es erst einmal ruhig. Das änderte sich zur zweiten Halbzeit.
Wegen des Zündens von Böllern und Pyrotechnik wurde die Partie zwischen St. Pauli und Hansa Rostock zur zweiten Hälfte mit Verzögerung angepfiffen.Quelle: dpa
Das brisante Nordduell in der 2. Fußball-Bundesliga zwischen dem FC St. Pauli und Hansa Rostock ist zur zweiten Halbzeit wegen des Zündens von Pyrotechnik und des Werfens von Böllern im Fanblock der Gäste aus Rostock verspätet angepfiffen worden.

Feuerwerkskörper landen in benachbarten Blöcken

Schiedsrichter Benjamin Brand gab die Partie am Sonntag erst nach etwa zehn Minuten Verzögerung wieder frei, weil Fans der Rostocker Böller und Pyrotechnik zündeten und Feuerwerkskörper in benachbarte Ränge feuerten, in denen Fans des FC St. Pauli saßen. Ordner mussten sich aus dem Bereich zurückziehen, mehrere Feuerwerkskörper landeten auf dem Spielfeld. Zur Halbzeit hatten die Hamburger 1:0 gegen die Gäste geführt. 
Bereits der Spielbeginn hatte sich wegen Rauchschwaden und Böllerwürfen aus dem Hansa-Fanblock kurz verzögert. Auch die Fans der Gastgeber hatten zwischendurch Pyrotechnik eingesetzt. Die Begegnung gilt wegen der verfeindeten Fan-Lager als Hochrisikospiel und wird im Umfeld von mehreren Hundertschaften der Polizei begleitet. Beamte aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Berlin und von der Bundespolizei sind im Einsatz.

Lage vor dem Spiel "weitgehend ruhig"

Ein großer Teil der etwa 3.000 Rostocker Fans begab sich in grauen Kapuzenpullovern und Bomberjacken zum Millerntor. Vereinzelt zündeten die Anhänger Böller auf dem Weg zum ausverkauften Stadion.
In der Arena werden keine alkoholischen Getränke verkauft, zusätzliche Ordner werden hinzugezogen, und es gibt einen Puffer zwischen den Gästefans und den angrenzenden Heimfans. Bis kurz vor dem Anpfiff hatte die Polizei die Lage als "weitgehend ruhig bezeichnet".

St. Pauli gewinnt das Spiel knapp

Die Partie endete im Übrigen 1:0 für die Gastgeber. "Es tut mehr mehr weh als die Niederlage. Ich hatte große Sorge, als die Keramiksachen flogen", sagte Hansas Vorstandschef Robert Marien. "Im Nachgang verspüre ich Wut." Er könne sich nicht für 50 Leute schämen. "Das sind einfach nur Vollidioten. Von denen distanziere ich mich, die haben mit Hansa Rostock nichts zu tun."
Quelle: dpa

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