: "Habe Todesdrohungen erhalten"

25.11.2022 | 16:04 Uhr
Der homosexuelle Katerer Nas Mohamed erhält nach eigenen Angaben Todesdrohungen. Nach Ende der WM rechne er mit einer Zunahme von Repressionen.
Nas Mohamed: erster offen schwuler KatarerQuelle: privat
Er kappte Verbindungen in seine Heimat und beantragte in den USA Asyl, nachdem er sich öffentlich als homosexuell geoutet hatte: Nas Mohamed, gebürtiger Katarer. Seit Beginn der Fußball-WM erhält er nach eigener Aussage Todesdrohungen. In einem Interview mit RTL/ntv sagte er:
Ich mache mir Sorgen, dass ich nach der WM, wenn dem ganzen Thema die letzte Aufmerksamkeit geschenkt wird, noch mehr gefährdet sein könnte.
Nas Mohamed
Der zurzeit in San Francisco lebende Mediziner unterstrich, dass mit der schwindenden Aufmerksamkeit nach der WM eine allgemeine Zunahme von Repressionen zu befürchten sei: "Die homophobe autoritäre Diktatur in Katar denkt nicht, dass unsere LGBT-Rechte Menschenrechte sind. Sie lassen sich provozieren und warten nur darauf, bis die WM vorbei ist, um sich auf uns zu stürzen."

Eine WM in der Wüste. Im Winter. Aller Kritik zum Trotz: Sportjournalist Jochen Breyer und Autorin Julia Friedrichs gehen der Frage nach, wie Katar dieser Coup gelingen konnte.

15.12.2022 | 43:26 min

Mohamed: "Ein WM-Boykott ergibt keinen Sinn"

Im Interview mit dem ZDF sagte Mohamed, dass ein Boykott der Wüsten-WM keinen Sinn ergebe. Er glaube nicht, dass die katarische Regierung für positive Veränderungen im Umgang mit Menschenrechten sorgen werde: "Ich will Menschen auf der ganzen Welt Anerkennung schenken, die sich zusammengetan und gegen die Gräueltaten gekämpft haben. Menschen sind diejenigen, die kämpfen, nicht die Regierung oder die Veranstalter."
Ich sehe die WM eher als Startschuss, uns unsere Menschenrechte wieder zu holen.
Nas Mohamed

Katar wegen Umgang mit Menschenrechten in der Kritik

Der WM-Gastgeber wird wegen massiver Menschenrechtsverletzung und dem Umgang mit der LGBTQ-Gemeinschaft stark kritisiert. Homosexualität steht dort unter Strafe. Scharfe Kritik hatte auch die FIFA auf sich gezogen, weil sie das Tragen der "One Love"-Armbinde mit den Regenbogenfarben verbot und mit Sanktionen gegen Spieler drohte. Sieben europäische Fußballverbände, darunter der DFB, verzichteten deshalb auf die Armbinde, die für Vielfalt und Toleranz steht.
Quelle: SID

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