Deutschlands beste Abfahrerin Kira Weidle ist zum ersten Mal in diesem Winter auf das Podest gerast. Die 26 Jahre alte Skirennfahrerin aus Starnberg präsentierte sich einen Tag nach ihrem ernüchternden 24. Platz deutlich angriffslustiger und belegte beim Weltcup in St. Moritz Rang drei.

Geschlagen wurde Weidle bei perfekten Bedingungen auf der Strecke Corviglia nur von Speed-Queen Sofia Goggia (Italien) und Ilka Stuhec (Slowenien). Auf Goggia fehlten Weidle 0,52 Sekunden.

Besser war Weidle nur einmal im Weltcup platziert gewesen: Zu Beginn des Jahres 2022 kam sie in Zauchensee/Österreich auf Platz zwei. Zum vierten Mal nach Lake Louise/Kanada 2018, Garmisch-Partenkirchen 2019 und Val di Fassa/Italien 2021 wurde sie Dritte.

Am Freitag hatte sie bei der Sprint-Abfahrt als 24. enttäuscht und von einem "nicht akzeptablen" Ergebnis gesprochen. Mit Wut im Bauch und der Linie der Freitagssiegerin Elena Curtoni (Italien) im Kopf ging sie an den Start. Sie habe nicht mehr viel an ihren ersten Lauf gedacht, "sondern ich wollte zeigen, was ich kann", sagte Weidle in der ARD: "Das ist mir weitgehend geglückt."

Goggia triumphierte trotz einer gebrochenen Hand überlegen und feierte ihren 20. Weltcupsieg.

Emma Aicher (19), die am Freitag als 15. die halbe Norm für die WM im Februar in Courchevel/Meribel (Frankreich) geschafft hatte, kam auf Rang 23 (+1,86 Sekunden) in die Punkte, Katrin Hirtl-Stanggassinger (+2,11) verpasste die Top 30 knapp.