: Schmutzige Seine: Frodeno sorgt sich um Sportler

29.07.2024 | 11:09 Uhr
Die schlechte Wasserqualität der Seine bleibt ein Problem. Das für Montag angesetzte Schwimmtraining der Triathleten wurde abgesagt. Die Wettbewerbe sollen am Dienstag starten.
Der schöne Schein trügt: Die schlechte Wasserqualität der Seine führt zu Trainingsabsagen.Quelle: imago/Photo News
Vor dem Triathlon bei den Olympischen Spielen in Paris ist auch das zweite Schwimmtraining in der Seine wegen zu schlechter Wasserqualität abgesagt worden. Damit steigen die Zweifel, ob wie geplant Wettbewerbe im Fluss durch die französische Hauptstadt stattfinden können. Die Organisatoren halten derzeit weiter an diesem Plan fest und geben sich optimistisch.
@triathlon_dt

Frodeno warnt eindringlich vor Wasser in der Seine

Die am Sonntag durchgeführten Tests hätten nicht die vom Triathlon-Weltverband geforderten Garantien für eine ausreichende Sauberkeit des Wassers geliefert, um das Schwimmen erlauben zu können, hieß es in einer Mitteilung. Dies liege am Regen, der am Freitag und Samstag gefallen sei. Die Gesundheit der Athletinnen und Athleten habe Priorität.

3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und dann ein Marathon: Der erfolgreichste Triathlet aller Zeiten Jan Frodeno über den Ablauf eines Wettkampfs.

07.07.2024 | 04:30 min
Der frühere deutsche Triathlon-Star Jan Frodeno macht sich Sorgen um die Gesundheit der olympischen Sportler. Er wisse, dass "die Athleten es alle bevorzugen und das Risiko eingehen würden, um einen Triathlon statt Duathlon als Event zu haben", sagte der 43-Jährige ZDF-Triathlon-Experte bei Olympia.
Allerdings habe seine Frau Emma "ihre Karriere aufgrund der Wasserverschmutzung bei einem Weltcup beenden müssen, und das wünscht man keinem". Die Australierin Emma Frodeno hatte 2008 in Peking noch unter ihrem Mädchennamen Snowsill ebenso wie ihr Mann Olympiagold gewonnen. 2014 beendete sie als Folge eines Schwimmens in verschmutztem Wasser im Alter von 33 Jahren ihre Karriere.

Es ist eine der Ungewissheiten vor dem Olympia-Start: Wird die Wasserqualität der Seine ausreichen für die Schwimmwettbewerbe? Paris versucht alles und ist zuversichtlich.

13.07.2024 | 02:10 min
Die Hoffnung ist groß. Wir sind da gelassen, aber sicherlich auch ein bisschen zweckoptimistisch.
Triathlon-Bundestrainer Thomas Möller
Mit Blick auf die Wettervorhersage zeigen sich das Olympia-Organisationskomitee und der Weltverband "zuversichtlich", dass die Wasserqualität vor dem Beginn der Triathlon-Wettbewerbe wieder innerhalb der Grenzwerte liege, hieß es weiter. Die Wasserqualität der Seine habe sich insgesamt deutlich verbessert im Juli.

Auch Freiwasserschwimmen in der Seine geplant

Das Triathlon-Einzel der Männer ist für Dienstag (ab 8 Uhr im Livestream) geplant. Am Mittwoch um 8 Uhr folgen die Frauen. Am 5. August ist die Mixed-Staffel vorgesehen. Möglicherweise könnte das für Dienstag angesetzte Rennen der Männer auf Freitag verschoben werden, im äußersten Notfall droht gar eine komplette Streichung des Schwimmens. Dann würde ein Duathlon in der Reihenfolge Laufen, Radfahren, Laufen absolviert. "Ein Duathlon würde eine Medaille wohl ewig mit einem Sternchen stehen lassen, auch wenn die absoluten Favoriten wohl die Gleichen wären", sagte Frodeno.
Neben den Triathleten sollen auch die Freiwasserschwimmer ihre Wettbewerbe in der Seine austragen. Als Alternative ist für sie die Ruderregatta-Strecke vorgesehen.
Die Situation ist für alle gleich. Und meine Vorfreude auf Olympia mindert sich dadurch nicht.
Triathletin Laura Lindemann

Milliarden-Investition in Abwassersystem

Lange Zeit war in Paris darüber diskutiert worden, ob die Qualität des Wassers in der Seine wirklich gut genug ist, damit dort Wettkämpfe stattfinden können. 1,4 Milliarden Euro waren im Großraum Paris in den vergangenen Jahren in Kläranlagen und das Abwassersystem investiert worden, um die Wasserqualität zu verbessern. Verhindert wird nun unter anderem, dass bei Starkregen mit den Wassermassen auch Toilettenabwässer in den Fluss gelangen.
Bei Kontrollen in den vergangenen Monaten ließ die Wasserqualität dennoch zu wünschen übrig. Dies begründete die Stadt mit der ungewöhnlichen feuchten Witterung und niedrigen Temperaturen. Denn bei höheren Temperaturen und einem niedrigeren Wasserstand der Seine würden Krankheitserreger dort schneller abgebaut.
Quelle: dpa, sid

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