: Rehm: Springen so weit wie ein Olympiasieger

04.09.2024 | 10:49 Uhr
Markus Rehm will bei seinen sechsten Paralympics das vierte Gold in Folge im Weitsprung holen. Doch die Konkurrenz in Paris ist groß wie nie, warnt der Prothesenspringer.
Großer Moment: Bei der Eröffnungsfeier in Paris trägt Markus Rehm die paralympische Fackel.Quelle: Imago
Plötzlich stand er da mit der Fackel in der Hand, ganz in weiß inmitten der Place de la Concorde. Seinen ersten großen Moment der Spiele von Paris hatte Markus Rehm bereits bei der Eröffnungsfeier, als er die paralympische Flamme tragen durfte. Diesen magischen Lauf in Richtung des Schlossparks Jardin des Tuileries im Herzen von Paris wird der Star des Para-Team D nie vergessen - und er soll ihn auf seiner großen Mission am Mittwochabend beflügeln.

Eine Party mit 50.000 Besuchern und ganz viel Musik: Vor der imposanten Kulisse von Champs-Élysées und Place de la Concorde werden die 17. Sommer-Paralympics feierlich eröffnet.

29.08.2024 | 17:27 min

Rehms Ziel in Paris: 8,48 Meter

Denn der 36-Jährige träumt eben nicht nur vom vierten Weitsprung-Gold in Serie in der französischen Hauptstadt, sondern schielt auch auf die 8,48 Meter von Olympiasieger Miltiadis Tentoglou. "Das ist für Paris definitiv auch das Ziel. Da schaut man schon drauf", sagte Rehm:
Weiter springen als die olympischen Athleten. Ich glaube, das wäre nicht ganz verkehrt.
Markus Rehm
Doch anders als bei seinen bisherigen Paralympics-Siegen sei die Weitenjagd zweitrangig. 
Der bislang in 14 Karrierejahren ungeschlagene Prothesenspringer spürt plötzlich ungewohnten Druck. In die zarte Unzufriedenheit mit den eigenen Saisonleistungen mischt sich die Anwesenheit neuer Rivalen. Der Sieg sei "kein Selbstläufer mehr mittlerweile", warnt Rehm:
Ich muss gestehen, dass meine Konkurrenz wirklich stark geworden ist. Da geht es nicht nur um die Weitenjagd, sondern da geht es einfach auch darum, die Medaille zu gewinnen.
Markus Rehm
Dafür dürfe er "keine Fehler" machen. Zuletzt lag der Prothesenspringer beim Meeting der Diamond League in Lausanne bis zum vierten Versuch auf Rang zwei, auch bei der Generalprobe siegte er "nur" mit knappem Vorsprung.

Neue Konkurrenzsituation im Para-Weitsprung

Diese neue Konkurrenzsituation mit den knapp über acht Meter springenden US-Amerikanern Derek Loccident und Jarryd Wallace mache "was mit einem", gesteht Rehm: "Ich glaube, da kann auch keiner behaupten, dass ihn das kaltlässt." Dennoch wäre für ihn bei seinen womöglich letzten Spielen alles andere als Gold "eine Enttäuschung".
Erst wenn der Sieg mit einem guten Sprung abgesichert sei, wolle er die Weite "schön aussehen lassen". Und er hat da ja noch einen viel größeren Traum als "nur" die Marke des Olympiasiegers - die magischen neun Meter. Nicht einmal der olympische Weltrekordler Mike Powell (8,95 m) konnte die bislang knacken.

Rehm optimistisch: "Da schlummert irgendwas"

Eigentlich wären das ausverkaufte Stade de France die perfekte Bühne für seinen Flug für die Ewigkeit. Doch Rehm tritt auf die Bremse. "Ich fürchte, das ist aktuell ein bisschen schwierig", sagte der Topathlet von Bayer 04 Leverkusen. Bislang hätten "die Leistungen, die ich im Training erarbeitet habe, nicht so richtig gezündet im Springen", haderte Rehm. Doch er bleibe "Optimist" und sei "guter Dinge, da schlummert irgendwas". Normalerweise sei er zum Höhepunkt "immer voll da" gewesen.

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Quelle: Reuters
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Quelle: sid

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