: Protest der Schweden abgelehnt

27.01.2024 | 12:27 Uhr
Schwedens Protest gegen die Niederlage im Halbfinale der Handball-EM ist abgelehnt worden. Es ging um den Freiwurf, der Frankreich in die Verlängerung rettete.
Frankreichs Elohim Prandi erzielt an der schwedischen Mauer vorbei das 27:27 mit dem letzten Freiwurf.Quelle: dpa
Es bleibt dabei: Die deutsche Mannschaft spielt bei der Handball-EM gegen Schweden um die Bronzemedaille, Frankreich im Finale gegen Dänemark um den Titel: Die Europäische Handballföderation (EHF) hat den Protest Schwedens abgelehnt.

EHF: VR-Technologie in diesem Fall nicht verpflichtend

Schweden hatte nach dem Halbfinale gegen Frankreich am Freitagabend (30:34 n.V.) Einspruch gegen die Wertung des Spiels eingelegt. Der Protest habe sich laut EHF "auf die Nichtverwendung des Video Review (VR) zur Überprüfung des letzten Freiwurfs für Frankreich in der 60. Minute des Spiels" bezogen.
Nach "einer sorgfältigen Bewertung" der Situation sei die Disziplinarkommission zu dem Entschluss gekommen, dass es im Ermessen der Schiedsrichter liege und "nicht verpflichtend" sei, die VR-Technologie einzusetzen.

Hat sich Prandis Fuß gelöst?

Der Treffer von Elohim Prandi, mit dem die Franzosen sich bei abgelaufener Spielzeit in die Verlängerung gerettet hatten, sorgte schon kurz nach der Partie für Diskussionen.
Beim Blick auf die Zeitlupe konnte man zur Erkenntnis kommen, dass Prandis Fuß sich bei dem direkt verwandelten Freiwurf zu früh vom Boden löste und der Treffer somit irregulär war.

EHF-Chef: Schiedsrichter-Fehler

Die Schiedsrichter Gjorgji Nachevski und Slave Nikolov aus Nordmazedonien, die im Vorjahr das WM-Finale geleitet hatten, verzichteten auf die Nutzung des Videobeweises.
EHF-Präsident Michael Wiederer kritisiert das und spricht von einem "klaren Fehler". "Die Schiedsrichter hätten sich das Video ansehen sollen", erklärte Wiederer, warb aber zugleich um Verständnis. Das Spiel werde "immer schneller und schneller" und habe sich "technisch und von der Geschwindigkeit her enorm" entwickelt:
Es ist eine große Herausforderung für die Schiedsrichter.
EHF-Präsident Michael Wiederer

ZDF-Experte: Entscheidungen der Schiedsrichter nicht anfechtbar

ZDF-Experte Sören Christophersen erklärte am Freitagabend die Situation so: "Bevor Prandi den Ball wirft, hebt er den linken Fuß vom Boden ab. Damit hat er bei der Ausführung des Wurfes einen Schritt gemacht."
Und Christophersen räumte dem Protest Schwedens keine Chance ein: "Das ist für Schweden sehr ärgerlich, weil man es auf den Bildern sieht, aber im Handballregelwerk ist hinterlegt, dass Tatsachenentscheidungen der Schiedsrichter nicht anfechtbar sind."

Es fühle sich an, als habe er "nicht alles auf der Platte gelassen", sagt Juri Knorr. Das sei für ihn "schlimmer, als in letzter Sekunde mit einem Tor zu verlieren".

26.01.2024 | 02:29 min
Quelle: dpa, SID, ZDF

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