: Märtens schwimmt zu WM-Bronze

23.07.2023 | 14:20 Uhr
Lukas Märtens gewinnt bei der Schwimm-WM Bronze über 400 Meter Freistil. Über 400 Meter Lagen knackt der Franzose Leon Marchand den Weltrekord von Michael Phelps.
Auf dem Weg zur ersten Medaille für den Deutschen Schwimm-Verband bei der WM 2023: Lukas MärtensQuelle: Gian Mattia d'Alberto / Imago
Lukas Märtens hat bei der WM in Fukuoka zum Auftakt der Becken-Wettbewerben Bronze über 400 Meter Freistil geholt. Mit 3:42,20 Minuten fehlten anderthalb Sekunden zum neuen Weltmeister Samuel Short aus Australien, der lange auf Weltrekordkurs geschwommen war. Zweiter wurde Ahmed Hafnoui aus Tunesien. "Ich bin zufrieden mit dem Platz, aber von der Zeit hatte ich mir ein bisschen mehr erhofft", sagte Märtens:
Da muss ich weiter hart trainieren, damit ich das vielleicht aufhole.
Lukas Märtens
Immerhin hat der Magdeburger damit schon sein Ticket für die Olympischen Spiele in Paris gelöst. Nach der Siegerehrung wenig später konnte er wieder lachen - auch wenn er danach seine Freundin Isabel Gose trösten musste.

Gose verpasst Medaille klar

Die Europameisterin verpasste im Finale über die 400 Meter Freistil die Medaillenränge klar. Sie schlug nach 4:05,27 Minuten als Siebte an. Gold holte sich in einem hochkarätig besetzten Rennen die australische Olympiasiegerin Ariarne Titmus mit einem Weltrekord von 3:55,38 Minuten.
Ich bin ein bisschen traurig. Vielleicht bin ich zu schnell angegangen.
Isabel Gose
Dahinter landeten die Rekordweltmeisterin Katie Ledecky (USA) und die Neuseeländerin Erika Fairweather. Die 16 Jahre alte bisherige Weltrekordlerin Summer McIntosh aus Kanada landete auf Rang vier.
Mit Rang vier wäre Gose schon für Olympia 2024 qualifiziert gewesen, dazu fehlten allerdings mehr als fünf Sekunden. Die Magdeburgerin hatte im Vorlauf in 4:03,02 Minuten ihren eigenen deutschen Rekord von Olympia 2021 um 19 Hundertstelsekunden verbessert.

Phelps verliert Weltrekord - und freut sich

Michael Phelps ist seinen 15 Jahre alten Weltrekord über 400 Meter Lagen los. Der Franzose Leon Marchand schwamm in 4:02,50 Minuten zum WM-Titel und war damit 1,35 Sekunden schneller als Phelps im August 2008 aufgestellt. Als Fernseh-Kommentator bejubelte Phelps den Weltrekord vor Ort in Fukuoka im Stehen.
Den dritten Weltrekord des Tages ließ die australische 4x100 Meter Freistil-Staffel der Frauen folgen, die in 3:27,96 Minuten siegte.

Köhler und Matzerath souverän ins Finale

Angelina Köhler schwamm mit neuem deutschen Rekord ins Finale über 100 Meter Schmetterling. Die 22-Jährige kam im Zwischenlauf auf 57,05 Sekunden und blieb damit 17 Hundertstelsekunden unter ihrer bisherigen eigenen Bestmarke. Als Fünfte zog sie ins Finale am Montag ein.
Eigentlich habe ich mich verschluckt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so weit vorne mitspiele.
Angelina Köhler
Auch Brustschwimmer Lucas Matzerath erreichte souverän den Endlauf. Der EM-Dritte schwamm als Gesamt-Zweitschnellster ins Finale über 100 Meter und verpasste seinen im Vorlauf aufgestellten deutschen Rekord in 58,75 Sekunden nur um eine Hundertstel.
Der deutsche Top-Star Florian Wellbrock greift am Mittwoch über die 800 Meter Freistil an den Start. Über diese Distanz und seine Paradisziplin 1.500 Meter Freistil am Sonntag in einer Woche will Wellbrock seine sehr gute Form in Medaillen umsetzen.

Der deutsche Schwimm-Star Florian Wellbrock blickt auf die Konkurrenz für die Beckenwettbewerbe bei der Schwimm-WM und Richtung Olympia. Interview: Sven Görn.

23.07.2023 | 03:26 min
Quelle: dpa, SID

Mehr zur Schwimm-WM