: Bayern: Erste Prüfung in der Hoeneß-Heimat

von Maik Rosner
16.08.2024 | 08:25 Uhr
Bayern München ist beim Zweitligisten Ulm nach der titellosen Vorsaison und vielen Pokal-Enttäuschungen besonders gefordert. Max Eberl legt deswegen die Latte hoch.
Anders als in der Vorjahren muss sich der FC Bayern beim Pflichtspielauftakt mit einer vergleichsweise kleinen Bühne begnügen. Statt wie sonst zur Primetime an einem Samstagabend im Supercup aufzulaufen, geht es für die Münchner am Freitagabend (Anstoß 20.45 Uhr/live im ZDF ab 20.15 Uhr) in der ersten Runde des DFB-Pokals zum SSV Ulm ins gut 17.000 Zuschauer fassende Donaustadion.
Das Oval mit der Laufbahn erinnert an längst vergangene Zeiten. Die Haupttribüne besteht in ihrer heutigen Form seit 1952, also seit jenem Jahr, in dem Uli Hoeneß in Ulm geboren wurde.
Auch seit der Zeit zwischen 1967 und 1970, in der Hoeneß für den Vorgängerverein TSG Ulm 1846 kickte, hat sich hier nicht allzu viel verändert.

August 2018, erste Runde: Der SSV Ulm wirft als Viertligist Eintracht Frankfurt aus dem Pokal. Mittlerweile ist der SSV Ulm Zweitligist - und der Gegner heißt Bayern München.

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Max Eberls Lob für Michael Olise

Für die Bayern könnte es eine durchaus knifflige erste Prüfung in der Hoeneß-Heimat werden. Denn die Ulmer befinden sich schon im Ligabetrieb und haben schon zwei Pflichtspiele absolviert.
Dagegen ist die recht zerstückelte Vorbereitung der Bayern noch nicht abgeschlossen. Harry Kane und Zugang Michael Olise befinden sich erst seit wenigen Tagen im Mannschaftstraining.
"Michael hat beim Olympiaturnier nochmal gezeigt, was er kann", lobte Sportvorstand Max Eberl am Donnerstag und bezeichnete ihn als "unfassbar kreativen Spieler".

Fußball-Experte Béla Réthy ordnet die Verpflichtung des neuen Bayerntrainers Vincent Kompany ein: Der ehemalige Spieler von Pep Guardiola sei ein großes Talent.

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Olise hingegen machte beim Pressegespräch seinem Ruf als eher wortkarger Zeitgenosse alle Ehre. Auf die Frage, ob er lieber Tore erziele oder Vorlagen gebe, antwortete der 22-Jährige schlicht: "Beides." Und : Franck Ribéry sei jener Spieler, der ihm zuerst in den Sinn komme, wenn er an die Franzosen beim FC Bayern denke.

Kompany hofft auf ein gutes Gefühl

In Ulm müssen die Bayern eine Überraschung vermeiden, um nicht gleich die ersten großen Debatten zu erleben. "Das ist ein wichtiges Spiel für uns", sagte Vincent Kompany, der neue Trainer. Es gehe darum, gut anzufangen und das Gefühl zu bekommen, "dass wir auf dem richtige Weg sind".
Eberl legte die Latte gleich hoch. Man freue sich darauf, zeigen zu dürfen, "wie gut wir sind".

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Zuletzt vier Mal früh raus aus dem Pokal

In der Pflicht stehen die Münchner ohnehin, es im DFB-Pokal endlich mal wieder besser zu machen nach den Enttäuschungen der vergangenen vier Jahre. Drei Mal schieden sie in der zweiten Runde aus, zunächst beim Zweiligisten Kiel, dann beim Bundesligisten Mönchengladbach und zuletzt beim Drittligisten Saarbrücken.
2022 gab es zudem im Viertelfinale eine Last-Minute-Heimniederlage gegen Freiburg. Zuletzt hatten die Bayern 2020 das Finale erreicht, damals gewannen sie 4:2 gegen Leverkusen.

Drei Zugänge und ein Rückkehrer

Womöglich tut sich bis zum Bundesliga-Saisonstart (oder bis zum Transferschluss am 30. August) noch etwas an der Belegschaft. Bisher kamen neben Olise (Crystal Palace) João Palhinha (FC Fulham) und Hiroki Ito (VfB Stuttgart). Letzterer fällt wegen eines Mittelfußbruches vorerst aus. Rechtsverteidiger Josip Stanisic kehrte nach seiner Leihe von Leverkusen zurück.
Der Verkauf der Verteidiger Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui an Manchester United brachte angeblich mindestens 60 Millionen Euro ein.

Bayern-Kader könnte laut Eberl so bleiben

Die angestrebten Verpflichtungen von Xavi Simons und Désiré Doué klappten nicht. Bei Leverkusens Jonathan Tah sprach Eberl zwar von einem "laufenden Prozess", er sagte aber auch: "Wenn nichts mehr Außergewöhnliches passiert, dann haben wir den Kader stehen für die neue Saison."
Sollte es bei der aktuellen Belegschaft bleiben, würde das auch bedeuten, dass die Bayern nicht alle Wunschverkäufe umsetzen konnten. Als Kandidaten dafür galten zuletzt Leon Goretzka, Kingsley Coman und Alphonso Davies. Noch aber bleiben 14 Tage Zeit.

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