Portugal hat mit einem 3:0 (2:0)-Sieg über die Türkei Platz 1 in der Vorrundengruppe F vorzeitig klargemacht. Der Türkei, die das erste Spiel dieser EM gegen Georgien gewonnen hat, braucht im letzten Spiel gegen Tschechien mindestens ein Remis, um Zweiter zu werden. Zuvor hatte schon Spanien als Gruppensieger festgestanden.

Die Tore in Dortmund erzielten Bernardo Silva (21.), Samet Akaydin (28., Eigentor) und Bruno Fernandes (56.). Die Portugiesen werden im nächsten Spiel gegen Georgien allerdings auf einen Leistungsträger verzichten müssen: Rafael Leao sah zum zweiten Mal bei dieser EM Gelb wegen einer Schwalbe und ist gesperrt.

Den verheißungsvolleren Start erwischten die Türken, die ohne ihren angeschlagenen Hoffnungsträger Arda Güler von Real Madrid in der Startelf spielten. In der siebten Minute tauchte Kerem Aktürkoğlu gefährlich vor dem Tor auf, João Cancelo konnte ihn aber gerade noch stören, sodass Portugals Verteidiger Rúben Dias die Situation endgültig klären kann.

Beim 1:0 der Portugiesen leisteten die Türken unfreiwillige Beistand: Orkun Kökçü fälschte eine Hereingabe von Nuno Mendes so ab, dass der Ball genau vor Silvas Füßen landete und der aus zehn Metern locker einschoss (21.).

Noch unglücklicher aus Sicht der Türkei das 0:2 in der 28. Minute: Kerem Aktürkoğlu wollte einen Rückpass zu seinem Keeper spielen, doch Altay Bayındır war aus seinem Kasten herausgekommen. So kullerte der Ball ins eigene Tor.

Die Türken reagierten mit wütenden Angriffen. Die portugiesische Abwehr um den 41 Jahre alten EM-Oldie Pepe stand jedoch gut und ließ nur wenige klare Abschlüsse zu.

Die nächste Kuriosität folgte in der 39. Minute, als Rafael Leão seine zweite Gelbe Karte bei diesem Turnier wegen einer Schwalbe sah und damit fürs nächste Spiel gesperrt ist.

In der zweiten Halbzeit spielte Portugal locker auf. Mit Bruno Fernandes‘ Tor zum 3:0, bei dem Cristiano Ronaldo uneigennützig Vorarbeit leistete, war die Partie praktisch entschieden.

Im Stadion waren jetzt nur noch die portugiesischen Anhänger zu hören. Erst als der türkische Nationalcoach Vincenzo Montella Kenan Yildiz und Güler brachte, wurde es im türkischen Lager noch einmal laut. Aber auch die Supertalente brachten nicht mehr die Wende.

Für Jubel und Erheiterung sorgte ein kleiner Junge, der von Ordnern verfolgt auf den Platz stürmte, um ein Selfie mit Ronaldo zu machen. Auf einen weiteren Jungen auf dem Rasen reagierte Ronaldo dann wenig später schon sichtlich genervt. In der Nachspielzeit liefen zwei weitere Fans aufs Feld.