: Vingegaard schlägt Pogacar nach Kletterduell

10.07.2024 | 18:12 Uhr
Jonas Vingegaard meldet sich im Kampf um den Tour-Sieg eindrucksvoll zurück. Nach seinem Sieg im Zentralmassiv wird der Titelverteidiger emotional.
Jonas Vingegaard hat bei der Tour de France die anspruchsvolle Kletteretappe im Zentralmassiv gewonnen. Der Däne setzte sich auf der elften Etappe nach 211 Kilometern zwischen Évaux-les-Bains und der Skistation in Le Lioran um wenige Zentimeter vor dem Slowenen Tadej Pogacar durch.
Ich bin überrascht, dass ich Tadej im Sprint geschlagen habe.
Jonas Vingegaard, Radrennfahrer

Vingegaard von Gefühlen überwältigt

"Es ist natürlich sehr emotional für mich. Es bedeutet mir unfassbar viel nach dem schweren Sturz im Frühjahr", sagte Vingegaard, der im Ziel von seinen Gefühlen überwältigt wurde und Tränen vergoss. 
"All die Dinge, die ich in den letzten drei Monaten durchgemacht habe. Das wäre ohne meine Familie nie möglich gewesen", sagte Vingegaard mit tränenerstickter Stimme.

Erinnerungen an schweren Sturz im Baskenland

Vingegaard war im April bei der Baskenland-Rundfahrt in einer Abfahrt schwer gestürzt. Am ersten Ruhetag der Tour sprach er davon, Todesangst gehabt und an das vorzeitige Ende seiner Karriere gedacht zu haben. Erst sechs Wochen vor der Tour konnte er wieder mit dem Training beginnen.
In der Gesamtwertung der Frankreich-Rundfahrt vergrößerte Pogacar den Vorsprung auf den Gesamtzweiten Remco Evenepoel von 33 Sekunden auf 1:06 Minuten, doch Vingegaard - 1:14 Minuten zurück - deutete an, dass mit ihm in den kommenden Hochgebirgsetappen zu rechnen ist.

Roglic verliert Zeit nach Sturz

Primoz Roglic, slowenischer Kapitän des deutschen Teams Red Bull-Bora-hansgrohe, und der Belgier Evenepoel (Soudal Quick-Step/0:25) hingegen mussten Federn lassen. Der Slowene stürzte kurz vor dem Ziel, wurde von der Jury als Vierter jedoch mit derselben Zeit wie der drittplatzierte Evenepoel gewertet.
"Er sagt, es ist alles gut. Der Teamarzt hat auch einen Daumen hoch gemacht", sagte Sportdirektor Rolf Aldag. "Es ist ein bisschen ärgerlich, aber es ist nichts Schlimmes passiert", fügte er hinzu.

Vingegaard kontert Pogacars Attacke

Gut 30 Kilometer vor dem Ziel hatte Pogacar am Puy Mary Pas de Peyrol eine mächtige Attacke lanciert und die Gruppe der Spitzenfahrer pulverisiert. Vingegaard nahm auf den anschließenden kleineren Anstiegen die Verfolgung auf und schloss zu Pogacar auf, ehe sich die beiden Topfavoriten gemeinsam in Richtung Ziel kämpften.
Am Donnerstag steht wieder ein flacheres Teilstück an. Auf der 203,6 Kilometer langen und etwas hügeligen Strecke zwischen Aurillac und Villeneuve-sur-Lot werden die Sprinter und Ausreißer um die Hoheit im Ziel ringen.
Quelle: SID, dpa

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