: Wimbledon lässt Russen und Belarussen starten

31.03.2023 | 14:26 Uhr
Rolle rückwärts in Wimbledon: Beim wichtigsten Tennisturnier dürfen Russen und Belarussen starten - als neutrale Athleten. 2022 waren sie noch außen vor geblieben.
Der russische Tennisprofi Daniil Medwedew.Quelle: dpa
Beim Wimbledon-Turnier dürfen in diesem Jahr wieder russische und belarussische Spieler starten - unter bestimmten Voraussetzungen. Im Vorjahr waren die Tennisprofis aus Russland und Belarus wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine noch ausgeschlossen gewesen, was sich gegen den grundsätzlichen Kurs der mächtigen Spielervereinigungen ATP und WTA richtete. Deswegen waren bei dem Grand-Slam-Turnier auch keine Punkte für die Weltranglisten vergeben worden.

Nur Wimbledon hatte Bann verhängt

Bei den Australian Open, French Open und US Open hatten Spieler aus beiden Ländern als neutrale Athleten nach Kriegsbeginn starten dürfen. "Unsere derzeitige Absicht ist es, Anmeldungen von russischen und belarussischen Spielern zu akzeptieren, sofern sie als 'neutrale' Athleten antreten und die entsprechenden Bedingungen erfüllen", teilten die Veranstalter mit. Das dritte von vier Grand-Slam-Turnieren im Jahr findet vom 3. bis 16. Juli in London statt.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba nannte die Entscheidung "unmoralisch" und forderte die britische Regierung auf, den Spielerinnen und Spielern aus Russland und Belarus die Einreisevisa zu verweigern.
Neben dem Verzicht auf ihre Landesflagge dürfen die Spieler und Spielerinnen auch keine Unterstützungsbekundungen für die Invasion Russlands in der Ukraine von sich geben und im Zusammenhang mit der Turnier-Teilnahme keine finanziellen Mittel vom Staat erhalten. Das betrifft auch das Sponsoring von Staatsunternehmen wie Gazprom.

Wimbledon: Profis müssen Neutralität bekunden

Die Bedingungen seien nach einem Austausch mit der britischen Regierung, dem britischen Tennis-Verband LTA und internationalen Interessensverbänden im Tennis herausgearbeitet worden. Die LTA wies in einer Stellungnahme darauf hin, dass die Spieler und Spielerinnen eine entsprechende Neutralitätserklärung unterschreiben müssten.
Außerdem betonte der Verband, dass die Entscheidung vor allem deswegen getroffen worden sei, weil ATP und WTA mit einem Ausschluss gedroht hätten.

ATP und WTA setzen sich durch

Über die aktuelle Entscheidung zeigten sich ATP und WTA hocherfreut. Durch eine gemeinsame Anstrengung des Sports und der Behörden habe man die "Fairness des Spiels" geschützt.
Ian Hewitt, der Präsident des All England Clubs, wies mit Nachdruck darauf hin, dass man den russischen Angriffskrieg nach wie vor auf das Schärfste verurteile und die weitere Entwicklung sorgfältig beobachten werde.

Das Wimbledon-Finale 1985 des 17-jährigen Boris Becker.

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Quelle: dpa, SID

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