: Polen überholt China als Absatzmarkt

16.08.2024 | 17:01 Uhr
In den ersten sechs Monaten des Jahres fielen die Exporte nach Polen höher aus als nach China. Das Nachbarland rückt damit auf Platz vier der wichtigsten Absatzmärkte.
Der Export von deutschen Produkten nach Polen wächst.Quelle: dpa
Die deutschen Exporteure haben im ersten Halbjahr mehr Umsatz mit Polen erzielt als mit der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft China. Das ergab eine Auswertung des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft auf Basis vorläufiger Daten des Statistischen Bundesamtes. Damit rückt Polen auf Platz vier der wichtigsten Absatzmärkte der deutschen Exportindustrie vor, während China auf den fünften Rang abrutscht.
Die Warenexporte in das östliche Nachbarland wuchsen der Auswertung zufolge um 4,6 Prozent auf 48,4 Milliarden Euro. Die Ausfuhren in die Volksrepublik gaben dagegen von Januar bis Juni um 2,7 Prozent auf 48,2 Milliarden Euro nach.

USA bleibt wichtigster Absatzmarkt

Die meisten Waren made in Germany gingen im ersten Halbjahr 2024 weiterhin in die USA - hier summierten sich die Exporte auf 80,7 Milliarden Euro. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Frankreich (62,4 Milliarden Euro) und die Niederlande (57,6 Milliarden Euro).
ZDFheute Infografik
Mehr
Mehr
Mehr

Polen seit 20 Jahren Mitglied in der EU

Deutschland liefert traditionell vor allem Fahrzeuge, Maschinen und chemische Erzeugnisse nach Polen. "20 Jahre nach der großen EU-Erweiterung 2004 hat Polen China als Absatzmarkt für deutsche Produkte überholt", sagte die Vorsitzende des Ost-Ausschusses, Cathrina Claas-Mühlhäuser, der Nachrichtenagentur Reuters.
Das sei ein bemerkenswerter Erfolg, auch im Hinblick auf die dringend notwendige Diversifizierung der deutschen Wirtschaft, die vor allem ihre Abhängigkeit von China verringern will. "Dies sollte für die neue EU-Kommission und die Beitrittskandidaten ein Ansporn sein, die Erweiterung der EU nach Osten und Südosten zügig fortzusetzen."

Deutschlands Wirtschaft stagniert und immer mehr Finanzexperten rechnen mit einer noch schlechteren Konjunkturentwicklung. Stephanie Barrett berichtet.

13.08.2024 | 01:06 min

Export in osteuropäische Länder wird immer wichtiger

Die deutschen Ost-Exporte legten den Angaben zufolge in der ersten Jahreshälfte leicht auf gut 145 Milliarden Euro zu, während die gesamten Ausfuhren schrumpften. "Die 29 mittel- und osteuropäischen Länder, auf die fast 19 Prozent des deutschen Außenhandels entfallen, haben sich erneut als Stütze der deutschen Exportwirtschaft erwiesen", sagte Claas-Mühlhäuser.

ZDFheute auf WhatsApp

Quelle: ZDF
Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie bei unserem ZDFheute-WhatsApp-Channel genau richtig. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Mini-Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: ZDFheute-WhatsApp-Channel.
Quelle: Reuters, AFP

Themen

Mehr zur deutschen Wirtschaft