: IT-Panne sorgt weltweit für Probleme

20.07.2024 | 01:49 Uhr
Computerprobleme haben weltweit für Chaos gesorgt: Fluggesellschaften, Banken und Medien meldeten Probleme. Die Ursache für die Panne liegt offenbar bei der Cyberfirma Crowdstrike.

Wegen einem fehlerhaften Update für eine Sicherheitssoftware sind weltweit Computer ausgefallen. Betroffen sind vor allem Flughäfen aber auch Krankenhäuser, Supermärkte und Banken.

19.07.2024 | 03:05 min
Ein fehlerhaftes Software-Update hat weltweit weitreichende Störungen ausgelöst. Flüge fielen aus, Krankenhäuser sagten Operationen ab, Fernsehsender hatten Schwierigkeiten. Manche Bankkunden bekamen am Automaten kein Geld, Lebensmittelläden mussten vorübergehend schließen.
Erst nach mehreren Stunden war der Software-Fehler am Freitag behoben. Die Folgen waren aber noch länger zu spüren.
Nach aktuellem Erkenntnisstand aus den Äußerungen der betroffenen Unternehmen gibt es keine Hinweise auf einen Cyberangriff.
Sprecher des Innenministeriums
Ursache sei offenbar ein fehlerhaftes Update eines IT-Sicherheitssystems mit dem Namen "Falcon Sensor" des Herstellers Crowdstrike. Die IT-Sicherheitsfirma aus Texas bestätigte den Fehler.

Nach den weltweiten IT-Störungen gehen die Einschränkungen langsam zurück. Der Flugverkehr in Deutschland habe sich weitgehend normalisiert, teilte der Flughafenverband ADV mit.

20.07.2024 | 00:26 min

Viele Flugpassagiere betroffen

Die Panne führte in zahlreichen Ländern zu Problemen. In Deutschland musste der Flughafen Berlin zeitweise den Betrieb weitgehend einstellen, mehrere Fluggesellschaften meldeten Einschränkungen. Bei der niederländischen KLM kam der Flugbetrieb vorübergehend fast vollständig zum Erliegen.
An vielen Flughäfen gab es Probleme, etwa bei der Abfertigung, darunter München, Hamburg, Köln und Stuttgart, international unter anderem auf Mallorca und in Warschau.

Viele Finanzmärkte waren von den IT-Störungen betroffen. Wie die Börse darauf reagiert hat, fasst ZDF-Börsenexpertin Valerie Haller zusammen.

19.07.2024 | 01:08 min
Die Fluggesellschaft Eurowings strich mehr als 80 Flüge, um ihre IT-Systeme zu entlasten. Am Abend gab die Airline dann Entwarnung: Die Systeme laufen wieder, für Samstag ist die Rückkehr in den Normalbetrieb geplant.
Der Lebensmittelhändler Tegut schloss vorübergehend seine bundesweit 340 Märkte. Mit Karten einzelner Anbieter kam es nach Bankenangaben zeitweise an Geldautomaten zu Störungen, in manchen Apotheken hatten Patienten Probleme beim Einlösen von E-Rezepten.

Die IT-Störungen kamen pünktlich zum Start der Sommerferien in Berlin und Brandenburg. Die Situation am Flughafen BER schildert ZDF-Reporter Carsten Behrendt.

19.07.2024 | 01:31 min

Verwaltungen beeinträchtigt

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein sagte für Freitag alle geplanten Operationen in Kiel und Lübeck ab, ähnliche Meldungen kamen aus den Niederlanden. Computerprobleme hatten auch Kreis- und Stadtverwaltungen, etwa in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.
In München konnten Bürger zeitweise keine Autos anmelden. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sind Betreiber kritischer Infrastruktur betroffen.

Fehlerhaftes Update der Firma Crowdstrike

Die Firma Crowdstrike betonte, es sei keine Cyberattacke und auch kein Sicherheitsvorfall gewesen. Der Software-Fehler habe in einer Aktualisierung der Crowdstrike-Software für Windows-Computer gesteckt, schrieb Unternehmenschef George Kurtz auf der Plattform X. "Das Problem ist identifiziert und isoliert worden und ein Fix wurde bereitgestellt."
Windows-Hersteller Microsoft meldete daraufhin Probleme mit seinem Cloud-Service 365. Der Software-Riese veröffentlichte auch eine Anleitung, wie Windows-Cloud-PCs auf den Zustand vor dem fehlerhaften Update zurückgesetzt werden können.

Aktuell gebe es keine Lösung, das Update automatisiert zurückzunehmen. Bis der Vorfall aufgearbeitet sei, könnte es Monate dauern, so IT-Sicherheitsexperte Dennis-Kenji Kipker.

19.07.2024 | 09:51 min
Bis die Probleme völlig behoben sind, kann nach Darstellung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) noch etwas Zeit vergehen. "Im schlimmsten Fall muss jeder betroffene Rechner einzeln bearbeitet werden", sagte Amtspräsidentin Claudia Plattner. Sie fügte hinzu, im Nachgang der Krise müsse man darüber sprechen, wie die Qualitätssicherung bei Crowdstrike und bei Microsoft aussehe.

Banken, Bahn, Medien betroffen

Die Schockwellen der Softwarepanne waren weltweit zu spüren: In den USA stoppte die Luftfahrtaufsicht FAA Flüge von Airlines wie United, American und Delta. Der europäische Billigflieger Ryanair sprach ebenfalls von Problemen.
Die niederländische Fluggesellschaft KLM stellte den Großteil des Betriebs ein. In Großbritannien konnte der Nachrichtenkanal Sky News nicht senden, das wichtigste Bahnunternehmen meldete Probleme, auch die Börse in London war betroffen.

Ein Windows-Update hat weltweit unter anderem Flughäfen, Banken und Kliniken lahmgelegt. Das steckt dahinter. ZDFheute live ordnet ein.

19.07.2024 | 17:51 min
In Indien waren fünf Fluggesellschaften von IT-Problemen betroffen. Auch die Flughäfen in Hongkong und Singapur berichtete von Problemen mehrerer Fluggesellschaften. Der Flughafen in Changi in Singapur teilte mit, mehrere Fluggesellschaften könnten die Daten der Passagiere nicht erfassen; die Eingabe erfolge per Hand.
Auch in Australien und Neuseeland meldeten Fluggesellschaften, Banken und Medienorganisationen große Probleme. Nachrichtensender in Australien - darunter ABC und Sky News - konnten ihre Fernseh- und Radiokanäle nicht ausstrahlen und meldeten plötzliche Abschaltungen von Windows-basierten Computern. Auch Supermarktketten waren betroffen.

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Quelle: ZDF
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Quelle: Reuters, dpa, AFP

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