: Lindner: London hat Gesprächs-Dauereinladung

14.10.2023 | 10:40 Uhr
Das Vereinigte Königreich stimmte vor sieben Jahren für den Brexit - doch viele Versprechen wurden nicht eingelöst. Wirtschaftsminister Lindner macht den Briten nun ein Angebot.
Christian Lindner bedauert, dass es durch den Brexit Hürden im Alltag gibt. Er wirbt für mehr Zusammenarbeit.Quelle: dpa
Bundesfinanzminister Christian Lindner hat dem Vereinigten Königreich eine engere Wirtschaftsbeziehung mit der EU angeboten. Lindner sagte am Rande der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in Marrakesch der BBC mit Blick auf die britische Regierung:
Falls Sie Ihre Handelsbeziehungen mit der EU stärken wollen - rufen Sie uns an.
Christian Lindner, Bundesfinanzminister

Am 31.01.2020 war es offiziell: Das Vereinigte Königreich ist raus aus der EU. Heute ist der dritte Jahrestag des „Freedom Day“. Was wurde aus den Versprechen der „Leave“-Kampagne?

31.01.2023 | 02:12 min

Wirtschaft klagt über mehr Bürokratie

London habe eine "Dauereinladung" für Gespräche mit der EU, wie Handelshürden abgebaut werden könnten. "Wir schätzen das Vereinigte Königreich und seine Werte, seine Menschen sehr", sagte der Chef der FDP. Daher würde er intensivere Handelsbeziehungen begrüßen.
Großbritannien war Ende Januar 2020 aus der EU ausgetreten und hatte zum Januar 2021 auch die EU-Zollunion und den Binnenmarkt verlassen. Trotz eines weitreichenden Handelsabkommens klagt die Wirtschaft auf beiden Seiten des Ärmelkanals seit dem Brexit über einen enormen Anstieg der Bürokratie, die etwa den Einsatz von Arbeitskräften erschwert. In einigen Branchen gibt es nun Zölle. Großbritannien stürzte aus den Top Ten der deutschen Außenhandelspartner.

Der Brexit ist wieder da, weil sowohl große wie kleine und mittelständische Unternehmen erklären - der Austritt ist schlimmer als Pandemie und Ukraine-Krieg.

11.01.2023
"Im Alltag deutscher Unternehmen gibt es seit dem Brexit neue Herausforderungen", sagte Lindner.
Ich glaube nicht, dass das Vereinigte Königreich vom Brexit profitiert.
Christian Lindner, Bundesfinanzminister

Lindner bedauert Brexit

Falls Großbritannien sich für eine spezielle Wirtschaftsbeziehung mit der EU und ihrem Binnenmarkt entscheide, sei es herzlich eingeladen. "Aber im Moment hat sich Großbritannien für einen eigenen Weg entschieden, und deshalb gibt es im Alltag diese Hindernisse. Ich bedauere dies."
Quelle: dpa

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