: Weiter Lieferengpässe im Lebensmittelhandel

14.03.2023 | 08:40 Uhr
Der deutsche Lebensmittel-Einzelhandel kämpft einer Umfrage des Ifo-Instituts zufolge immer noch mit Lieferengpässen und ist davon stärker betroffen als jede andere Branche.
Die Lebensmittel-Einzelhändler sind laut Ifo-Institut weiterhin stark von Lieferengpässen betroffen. Im Februar meldeten 85,7 Prozent der befragten Unternehmen Lücken in den Regalen, im Januar waren es sogar 95,6 Prozent gewesen.
Im Einzelhandel insgesamt sind noch 53,5 Prozent der befragten Unternehmen von Engpässen betroffen, nach 57,4 Prozent im Januar.

Schwierige Verhandlungen wichtiger Grund

Eine Ursache seien schwierige Verhandlungen zwischen Herstellern und Händlern um Preise und Konditionen, sagte Ifo-Handelsexperte Patrick Höppner am Dienstag in München:
Lebensmittelhersteller können Lieferstopps als Druckmittel in diesen Verhandlungen nutzen, während Händler ihrerseits von der Möglichkeit Gebrauch machen, Produkte bestimmter Hersteller zeitweilig aus dem Sortiment zu nehmen.
Patrick Höppner, Ifo-Handelsexperte
Die hohen Preise beeinflussten das Einkaufsverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher stark. Viele "kaufen preissensitiver ein und sind auf der Suche nach guten Angeboten eher bereit, mehrere Geschäfte aufzusuchen und Einkäufe aufzuteilen", sagte Höppner.
Die Standorte würden daher besser besucht. Nur 17,7 Prozent der Lebensmitteleinzelhändler meldeten für das vierte Quartal 2022 eine niedrige Kundenfrequenz - das ist der geringste Wert seit 2020.

Im letzten Jahr sind die Lebensmittelpreise deutlich gestiegen. Wie sich mit einfachen Tricks beim Einkaufen trotzdem sparen lässt, zeigt Sternekoch Christian Rach.

21.02.2023 | 02:27 min

Lebensmittelpreise neuer Inflationstreiber

Steigende Lebensmittelpreise haben mittlerweise Energie als größten Inflationstreiber in Deutschland abgelöst: Verbraucher mussten für Nahrungsmittel im Februar durchschnittlich 21,8 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor, für Energie 19,1 Prozent. Dadurch verharrte die Inflationsrate im Februar bei 8,7 Prozent.
Entspannt habe sich die Lage bei den Fahrradhändlern: Noch im Juni 2022 habe jeder Lücken in den Regalen gemeldet, jetzt sei nur noch ein Viertel der Händler betroffen.
"Für viele Sport- und Outdoorprodukte geht die bis in das Jahr 2022 pandemiebedingt starke Nachfrage wieder zurück, so dass sich auch Lieferprobleme wieder abschwächen", sagte Höppner.
Quelle: dpa, Reuters, AFP

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