: Immobilienpreise 2023 um 8,4 Prozent gesunken

22.03.2024 | 13:02 Uhr
Die Preise für Wohnimmobilien fallen im Rekordtempo. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete das Statistische Bundesamt für 2023 einen Rückgang um 8,4 Prozent.
Laut dem Statistischen Bundesamt sind die Preise für Wohnimmobilien im Vergleich zum Vorjahr so stark gesunken wie seit mehr als 20 Jahren nicht.Quelle: picture alliance / dpa
Jähes Ende eines langen Booms: Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland sind 2023 so stark gefallen wie seit der Jahrtausendwende nicht mehr. Wohnimmobilien verbilligten sich im Schnitt um 8,4 Prozent gemessen am Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Das war der stärkste Rückgang im Vorjahresvergleich seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000 und der erste Rückgang seit dem Jahr 2007.
Mitteilung des Statistischen Bundesamts
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Banken erwarten Ende des Preisrückgangs

Davor hatten sich Wohnimmobilien zwischen 2008 und 2022 stetig verteuert. Banken erwarten, dass der jüngste Preisrückgang mit sinkenden Zinsen dieses Jahr endet.
Auch zum Jahresende 2023 setzte sich der Verfall fort, wenn auch abgeschwächt: Im vierten Quartal gingen die Preise laut der Wiesbadener Statistiker um 7,1 Prozent zum Vorjahreszeitraum zurück und um 2 Prozent zum Vorquartal.
Im dritten und zweiten Quartal waren die Preise im Schnitt noch jeweils um rund zehn Prozent im Jahresvergleich gefallen.

Die Preise für Wohnimmobilien sanken im ersten Quartal um 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gründe dafür sind gestiegene Zinsen und die hohe Inflation.

23.06.2023 | 00:22 min

Preise fallen in Städten und auf dem Land

Hauptgrund der Immobilienkrise sind kräftig gestiegenen Zinsen, die Kredite stark verteuert haben. Viele Menschen können oder wollen sich die eigenen vier Wände nicht mehr leisten, und für Großanleger rechnen sich Investments nicht mehr. Zugleich bleibt die Nachfrage nach Wohnraum gerade in Städten hoch, nicht zuletzt wegen der hohen Zuwanderung, während der Neubau wegen des Zinsanstiegs und teurer Materialien in der Krise steckt.
Sowohl in den Städten als auch auf dem Land bröckelten die Preise zum Jahresende, so die Statistiker. In den sieben Metropolen - Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf - fielen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser im vierten Quartal um 9,1 Prozent zum Vorjahreszeitraum, Eigentumswohnungen kosteten 5,8 Prozent weniger.

Umbau statt Neubau: Wie Wohnraum bezahlbar wird

28.09.2023 | 29:55 min
In städtischen Kreisen war der Preisrückgang für Ein- und Zweifamilienhäuser mit 11 Prozent zum Vorjahresquartal besonders groß. Für Eigentumswohnungen mussten Käufer dort im Schnitt gut sieben Prozent weniger bezahlen. In dünn besiedelten ländlichen Kreisen waren Ein- und Zweifamilienhäuser 6,9 Prozent und Eigentumswohnungen 2,8 Prozent zu haben.

Großes Preisgefälle bei Immobilien

Allerdings handelt es sich bei den Zahlen um Durchschnittsdaten. Das Preisgefälle zwischen modernen, energieeffizienten Gebäuden und Immobilien mit hohem Energieverbrauch ist groß.
Während Gebäude mit alten Öl- oder Gasheizungen und schlechten Energieklassen Untersuchungen zufolge stark an Wert verloren haben, werden Objekte, die auf dem technischen neuesten Stand sind und wenig Energie verbrauchen, deutlich teurer verkauft.

Tipps zur Wärmepumpe: Worauf man vor dem Einbau in Bestandsbauten achten sollte

12.02.2024 | 01:19 min

IfW: Stärkster Preisrückgang seit 60 Jahren

Nach Einschätzung des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) gab es am deutschen Immobilienmarkt 2023 den stärksten Preisrückgang seit rund 60 Jahren. Noch nie seit Beginn der Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse seien die Immobilienpreise "so schnell so stark" gefallen, hatte das Institut im Februar erklärt.
Allerdings sei die Korrektur angebracht: Seit dem Jahr 2009 seien die Immobilienpreise dank damaliger Niedrigzinsen je nach Segment um das Drei- bis Vierfache gestiegen, ehe 2022 der Absturz begann.
Quelle: dpa

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