: Inflation wieder leicht gestiegen

29.05.2024 | 15:29 Uhr
Die Inflation ist in Deutschland wieder gestiegen, um 0,2 Prozentpunkte auf jetzt 2,4 Prozent. Für den Preisanstieg sorgte auch das Deutschlandticket.
Die Inflation ist in Deutschland wieder leicht gestiegen.Quelle: dpa
Die Inflation in Deutschland ist im Mai erstmals in diesem Jahr gestiegen - auch wegen eines Sondereffekts infolge der Einführung des 49-Euro-Tickets. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 2,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte.
Im März und April lag die Teuerungsrate mit jeweils 2,2 Prozent noch auf dem niedrigsten Wert seit rund drei Jahren. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten für Mai einen Anstieg auf 2,4 Prozent vorausgesagt. Von April auf Mai erhöhten sich die Lebenshaltungskosten um 0,1 Prozent.

Die Inflation in Deutschland hält sich auf einem recht niedrigen Niveau. ZDF-Korrespondent Frank Bethmann an der Frankfurter Börse erklärt die Hintergründe.

29.04.2024 | 01:04 min

Deutschlandticket treibt die Inflation

Der erwartete Inflationsanstieg geht auch auf das sogenannte Deutschland-Ticket zurück, sagte Deutsche-Bank-Ökonom Sebastian Becker. Es wurde im Mai 2023 zum Preis von 49 Euro pro Monat eingeführt.
Das Deutschland-Ticket hat zu deutlich niedrigeren Preisen im öffentlichen Nahverkehr geführt.
Sebastian Becker, Deutsche-Bank-Ökonom
Dieser Sondereffekt ist nun ausgelaufen, da der Preisvergleich nun nicht mehr mit den zuvor höheren Kosten erfolgt.
Bislang war die Vorjahresrate von der Einführung des Deutschland-Tickets im Mai 2023 nach unten verzerrt worden. (...) Dieser Effekt fällt nun weg.
Landesbank Hessen-Thüringen

Flugreisende müssen sich auf steigende Preise einstellen. Die Ticketsteuer steigt je nach Entfernung um über 20 Prozent. Sie liegt dann zwischen knapp 16 und rund 70 Euro je Ticket.

30.04.2024 | 01:42 min

Kosten für Energie sinken

Hinzu kommt noch ein weiterer Treiber: Seit Monatsbeginn wird eine höhere Flugticketsteuer erhoben.
Es ist davon auszugehen, dass die Fluggesellschaften aufgrund der hohen Nachfrage diese Kosten auf die Passagiere überwälzen können.
Landesbank Hessen-Thüringen
  • Energie kostete diesmal durchschnittlich 1,1 (April: -1,2) Prozentpunkte weniger als ein Jahr zuvor.
  • Nahrungsmittel verteuerten sich um 0,6 (April: +0,5) Prozentpunkte.
  • Für Dienstleistungen wurden 3,9 Prozentpunkte mehr verlangt (April: +3,4 Prozent).
Die sogenannte Kerninflation - bei der Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet werden - verharrte bei 3,0 Prozent.

Die Reallöhne in Deutschland sind, so das Statistische Bundesamt, deutlich gestiegen. Der Zuwachs von 3,8 Prozent ist das höchste Plus seit Beginn der Erhebung vor 16 Jahren.

29.05.2024 | 00:24 min

Reallöhne im ersten Quartal um 3,8 Prozent gestiegen

Im ersten Quartal sorgten Tarifsteigerungen und Inflationsausgleichsprämien für einen deutlichen Anstieg der Nominallöhne der Beschäftigten um 6,4 Prozent. Da gleichzeitig die Verbraucherpreise in diesem Zeitraum nur um 2,5 Prozent kletterten, ergab sich ein Zuwachs der Reallöhne um 3,8 Prozent. Das war das stärkste Plus seit Einführung der Statistik im Jahr 2008, wie das Bundesamt ebenfalls am Mittwoch mitteilte.

Europäische Zentralbank will Inflationsrate von zwei Prozent

Angesichts der insgesamt nicht mehr so starken Inflation steuert die Europäische Zentralbank (EZB) auf eine Zinswende zu. Sie dürfte in der kommenden Woche ihren Leitzins erstmals wieder senken. Er liegt aktuell auf dem Rekordniveau von 4,5 Prozent, mit dem die Währungshüter die Inflation dämpfen wollten.

Um die weiterhin hohe Inflation zu bekämpfen, hatte die EZB im Oktober vergangenen Jahres den Leitzins ein zehntes Mal in Folge angehoben. Damit stieg er auf 4,5 Prozent, den höchsten Wert seit 2001.

14.09.2023 | 02:32 min
Sie streben eine Teuerungsrate von zwei Prozent an. Die nach einheitlichen europäischen Standards berechnete deutsche Inflationsrate stieg im Mai auf 2,8 Prozent. "Die deutschen Daten sind für die EZB keine Überraschung", sagte der Chefvolkswirt der Berenberg Bank, Holger Schmieding. "Sie stehen einer ersten Zinssenkung im Juni nicht entgegen."
Quelle: Reuters

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