: Astrazeneca nimmt Corona-Impfstoff vom Markt

08.05.2024 | 13:31 Uhr
In Europa ist der Corona-Impfstoff von Astrazeneca bereits vom Markt, andere Regionen sollen folgen, wie der Pharma-Konzern mitteilt. Grund: mangelnde Nachfrage.
Einbruch bei der Nachfrage: Corona-Impfstoff von AstrazenecaQuelle: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Der britische Pharmakonzern Astrazeneca nimmt seinen Corona-Impfstoff vom Markt. Es gebe mittlerweile einen Überschuss an Impfstoffen gegen das Coronavirus und das habe zu einem Rückgang der Nachfrage nach dem Mittel Vaxzevria geführt, begründete das Unternehmen den Schritt. Der Impfstoff werde daher "nicht mehr hergestellt oder geliefert".
Bereits am Dienstag hatte die Europäische Arzneimittelagentur EMA mitgeteilt, dass die Marktzulassung für das Mittel auf Wunsch des Herstellers zurückgezogen wurde. Einen entsprechenden Antrag hatte Astrazeneca schon Anfang März gestellt, wie das Unternehmen erklärte. Vaxzevria werde in den Märkten vom Markt genommen, in denen keine Nachfrage mehr zu erwarten sei. In Europa, im Nahen Osten und im arabischen Raum habe man damit bereits begonnen.

Nachfrage ebbte bereits deutlich ab

Astrazeneca war einer der ersten Hersteller, die einen Corona-Impfstoff auf den Markt brachten. Dabei handelt es sich um eine auf Vektorviren basierende Impfstoff-Art, die schon vorher gegen andere Erkrankungen zugelassen war.

Um eine Immunität gegen Viren aufzubauen, gibt es verschiedene Varianten: Vektorimpfstoffe, mRNA-Impfstoffe und sogenannte Totimpfstoffe.

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Mittlerweile existiert eine Reihe von Vakzinen, besonders der mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer wurde erfolgreich. Sehr seltene Fälle von Blutgerinnseln nach der Verabreichung des Astrazeneca-Impfstoffs führten in den vergangenen Jahren dazu, dass sich die Menschen eher anderen Impfstoffen zuwandten. Nach der weltweiten Aufhebung der strikten Pandemie-Regeln ebbte die Nachfrage nach dem Astrazeneca-Impfstoff dann noch einmal deutlich ab.

EMA: Rücknahme aus kommerziellen Gründen

In einer Mitteilung der EU-Kommission hieß es, es sei nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen die Rücknahme der Marktzulassung von Arzneimitteln oder Impfstoffen aus kommerziellen Gründen beantragen. Man könne bestätigen, "dass die Entscheidung nicht auf Zweifeln an Sicherheit oder Wirksamkeit des Impfstoffes beruht", heißt es in der EMA-Mitteilung.

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Das Unternehmen will mit weiteren Behörden zusammenarbeiten, um die Rücknahme der Marktzulassung einzuleiten. Weltweit wurden laut dem Unternehmen im Laufe der Pandemie über drei Milliarden Impfdosen ausgeliefert. Nun aber wolle Astrazeneca dieses "Kapitel abschließen".
Quelle: AFP, dpa, Reuters

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