: Post stellt Flugtransport für Briefe ein

28.03.2024 | 08:19 Uhr
Über 60 Jahre lang flog die Deutsche Post für eine schnelle Zustellung Briefe mit Flugzeugen durch die Bundesrepublik. Nun hoben die Flieger zum letzten Mal ab.
Letzter Brieftransport per Flugzeug von Berlin nach Stuttgart.Quelle: dpa
Nach mehr als 62 Jahren hat die Deutsche Post ihre Briefbeförderung per Flugzeug im Inland eingestellt. In der Nacht zu Donnerstag hob die letzte Maschine um kurz nach Mitternacht in Berlin ab und flog nach Stuttgart. Kurz zuvor waren in Hannover, München und Stuttgart andere Flieger gestartet.
Insgesamt etwa 1,5 Millionen Briefsendungen mit einem Gewicht von 53 Tonnen waren an Bord der sechs Maschinen. Das entspricht circa drei Prozent der Briefmenge, die in Deutschland zuletzt täglich von der Post transportiert wurde.

Die staatliche Förderbank KfW hat sich von einem Teil ihrer Post-Aktien getrennt. Das bringt dem Bundesfinanzminister Einnahmen von fast 2,2 Milliarden Euro.

07.02.2024 | 00:23 min

Kosten sparen und Klima schützen

Die Post verzichtet künftig auf die Brief-Transportflugzeuge, um Kosten zu senken und eine bessere Klimabilanz zu haben. Auf dem Landweg sei der CO2-Ausstoß pro Brief Firmenangaben zufolge gut 80 Prozent niedriger als per Luftpost.
"Wir beenden die Ära der Brief-Nachtflüge mit einem lachenden und einem weinenden Auge", sagte der zuständige Post-Manager Marc Hitschfeld.
Auf der einen Seite ist der Brieftransport per Flugzeug innerhalb Deutschlands in Zeiten des Klimawandels nicht mehr zu rechtfertigen, auch weil es bei Briefen nicht mehr diese Eilbedürftigkeit wie noch vor Jahrzehnten gibt.
Marc Hitschfeld, Deutsche Post
Insofern sei das Ende der deutschen Luftpost eine gute Nachricht für die Umwelt, sagt Hitschfeld. Andererseits sei eben auch ein Stück Postgeschichte zu Ende gegangen.

Der Postskandal war einer der größten Justizirrtümer in der britischen Geschichte. Seit 1999 wurden mehr als 700 Menschen zu Unrecht angeklagt – und ruiniert.

14.02.2024 | 05:51 min

Politisches Vorhaben: Zeitdruck auf Post abschwächen

Noch ist die Post gesetzlich verpflichtet, 80 Prozent der eingeworfenen Briefe am nächsten Werktag beim Empfänger abzugeben. Wegen dieses Zeitdrucks setzte sie auch nach der Jahrtausendwende weiterhin auf die Flugzeug-Beförderung, obwohl viele Menschen zur schnellen schriftlichen Kommunikation längst auf E-Mails, Handy-Nachrichten und Chats zurückgriffen statt auf Briefe.
Derzeit wird das veraltete Postgesetz umfassend reformiert. Die Novelle ist zwar noch nicht verabschiedet, es ist aber politischer Konsens, den Zeitdruck auf die Post abzuschwächen. Daher benötigt die Firma die Flüge nicht mehr und zieht schon jetzt einen Schlussstrich.

Verspätete Briefe oder falsch abgelegte Pakete sorgen weiterhin für Ärger. Im ersten Halbjahr 2023 sind etwa 16.000 Beschwerden bei der Bundesnetzagentur eingegangen.

08.07.2023 | 00:28 min
Manche Empfänger dürften die Folgen des Nachtflug-Endes bemerken: Wer Briefe erwartet, die in weit entfernten Regionen Deutschlands aufgegeben wurden, könnte etwas mehr Geduld brauchen. Denn die durchschnittliche Beförderungszeit der Briefe wird sich durch das Ende der Transportflüge etwas verlängern - wie sehr, sagt die Post nicht.
Quelle: dpa

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