: Warnstreiks in NRW: Über 300 Flüge fallen aus

27.02.2023 | 09:53 Uhr
An den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn sind wegen Warnstreiks insgesamt etwa 300 Verbindungen gestrichen worden. Die Arbeitsniederlegungen sollen bis Dienstagfrüh andauern.
Wegen Warnstreiks ist der Flugbetrieb an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn stark beeinträchtigt. An den beiden nordrhein-westfälischen Airports wurden laut Betreiber insgesamt mehr als 300 Flüge abgesagt.
In Köln/Bonn fanden den Angaben zufolge von den ursprünglich geplanten 136 Flügen nur zwei statt. Eine Landung aus Wien und ein Start zurück in die österreichische Hauptstadt sollten durchgeführt werden. In Düsseldorf wurden 205 der ursprünglich geplanten 330 Flüge abgesagt. 29 Flüge wurden auf andere Flughäfen umgeleitet, sieben Flüge wurden auf Dienstag verschoben.
Mitteilung des Flughafens Köln/Bonn
In Köln hatte es auch juristische Auseinandersetzungen zwischen dem Flughafen und Verdi um die Besetzung der Flughafenfeuerwehr gegeben. Am Ende einigten sich beide Seiten darauf, dass sie während des Warnstreiks 24 Mitarbeiter im Notdienst umfassen muss.

Gewerkschaft: Warnstreik "sehr erfolgreich"

Nach Angaben des Verdi-Gewerkschaftssekretärs Özay Tarim war der Warnstreik "sehr erfolgreich".
Es zeigt sich die Entschlossenheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und dass sich die Arbeitgeber bewegen müssen.
Özay Tarim, Verdi-Gewerkschaftssekretär
Die Warnstreik-Beteiligung schätzte Tarim am Flughafen Köln/Bonn in den betroffenen Bereichen auf 90 Prozent.

Die Tarifverhandlungen für die rund 2,5 Millionen Tarifbeschäftigten im Bund und in den Kommunen ging letzte Woche in die zweite Runde. "Ein Mindestbetrag von 500 Euro ist für uns die wichtigste Forderung", so Verdi-Chef Frank Werneke.

22.02.2023 | 05:00 min

Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Geld

Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst und zwar mindestens 500 Euro monatlich. Es geht neben den Flughafenbeschäftigten im öffentlichen Dienst auch um Kitas, den Nahverkehr und Ämter - auch diese Bereiche wurden an diesem Montag mancherorts in NRW bestreikt.
Separat zum Tarifstreit im öffentlichen Dienst dringt Verdi auf eine bessere Bezahlung der Beschäftigten von privatwirtschaftlichen Firmen an Flughäfen - hier geht es um die Menschen, die an Passagier-, Gepäck- und Frachtkontrollen arbeiten. In diesen Tarifgesprächen fordert Verdi deutlich höhere Zuschläge etwa für Sonntags- und Nachtarbeit.
Die Arbeitgeber hatten bei den bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen von insgesamt 2.500 Euro. Die Gewerkschaften wiesen das Angebot als unzureichend zurück. Am 27. März sollen die Tarifverhandlungen fortgesetzt werden.

Erste Arbeitsniederlegungen am Sonntagabend

Die ersten Arbeitsniederlegungen begannen bereits am späten Sonntagabend. In Köln/Bonn wurden nach Angaben von Verdi Beschäftigte der Luftsicherheit aufgerufen, sich an dem Warnstreik zu beteiligen - also Mitarbeiter in der Personal- und Warenkontrolle sowie der Frachtkontrolle.
Quelle: dpa, AFP

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