: Noch 1,4 Millionen Wale, Delfine und Co.

03.10.2023 | 20:06 Uhr
In europäischen Atlantikgewässern leben rund 1,4 Millionen Wale, Delfine und Schweinswale, so eine Schätzung. Die Zahl ist niedriger als zuletzt - warum es dennoch Hoffnung gibt.
Die Beobachtung von Meeressäugern ist ein besonderes Naturschauspiel. Dieses könnte nun seltener werden. (Archivbild)Quelle: Reuters
Insgesamt 1,4 Millionen Wale, Delfine und Schweinswale leben einer Untersuchung zufolge in den Gewässern von Südnorwegen bis Portugal. Das ergab eine Zählung im Sommer 2022, deren Ergebnisse nun vorliegen, wie die Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) mitteilte.
Anita Gilles vom Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der TiHo koordinierte das Projekt mit dem Namen "Small Cetaceans in European Atlantic waters and the North Sea (Scans)".
Die Schätzung für die tieftauchenden Wale ist niedriger als in den früheren Erhebungen.
Anita Gilles, Tierärztliche Hochschule Hannover

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Schätzung niedriger - warum es dennoch Hoffnung gibt

"Es ist jedoch, insbesondere für diese Artengruppe, eine Mindestschätzung. Sie ist nicht vollständig mit den früheren Ergebnissen vergleichbar, da wichtige Lebensräume in offshore liegenden Gewässern westlich von Schottland für diese Zählung nicht erfasst werden konnten", so Gilles.
Das sind die geschätzten Populationsgrößen der am häufigsten vorkommenden Arten:
  • Schweinswale: 409.000
  • Gemeine Delfine: 439.000
  • Gestreifte Delfine: 187.000
  • Gemeine oder Gestreifte Delfine (Zuordnung uneindeutig): 146.000
  • Große Tümmler: 126.000
  • Weißschnauzendelfine: 67.000
  • Weißseitendelfine: 4.000

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Das sind die geschätzten Populationsgrößen der sich filtrierend ernährenden Bartenwale:
  • Zwergwale: 12.000
  • Finnwale: 13.000
Das sind die geschätzten Populationsgrößen der tieftauchenden Wale:
  • Grindwale: 3.000
  • Pottwale: 148
  • Schnabelwale (verschiedene Arten): 5.000

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Regelmäßige Bestandsaufnahmen seit 1994

Forschende aus acht europäischen Ländern hatten im Sommer 2022 über sechs Wochen aus Kleinflugzeugen und von einem Forschungsschiff aus die Anzahl der Kleinwale in der Nordsee und den angrenzenden europäischen atlantischen Gewässern erfasst.
Es war den Angaben zufolge bereits der vierte Durchlauf der Scans-Reihe, die 1994 begann und Schätzungen zur Populationsgröße und -verteilung von Walen und Delfinen im europäischen Atlantik ermöglicht. Weitere Zählungen fanden 2005 und 2016 statt.
Die Daten der Scans-Reihe sind eine wichtige Grundlage, um die Auswirkungen von Beifang und anderen zunehmenden menschengemachten Belastungen wie Offshore-Industrie, Schifffahrt und Fischerei auf Walpopulationen zu bewerten.
Quelle: kna

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