Update

: Schwarzmarkt-These und Rasen-Sorgen

von Daniel Pontzen
02.04.2024 | 03:40 Uhr
Wenn der Cannabis-Schwarzmarkt wegbricht, können Kriminelle auf illegale Glückspiele umsatteln. Und Saarbrücken hofft aufs nächste Pokal-Wunder.
Quelle: ZDF

Guten Morgen,

seit gestern darf man es also, und vielleicht würden manche Cannabis-Freunde dem Gesundheitsminister raten, nun erstmal selbst ordentlich einen durchzuziehen, nach den stressigen letzten Wochen, in denen buchstäblich bis zur letzten Minute offen war, ob die Legalisierung von Cannabis nun kommt oder nicht.
Es ist ein langer Weg, den Karl Lauterbach bei diesem Thema gegangen ist. Einst mahnte er, dass selbst Cannabis-Medikamente nur bei "strenger medizinischer Indikation" eingesetzt werden dürften, etwa bei Krebs- oder Multiple-Sklerose-Patienten. Nun geht er als der Gesundheitsminister in die Geschichte ein, unter dem das Rauschmittel in Deutschland legalisiert wurde, auch zu Genusszwecken. Er erhofft sich, dass dadurch der Schwarzmarkt ausgetrocknet wird. Der Blick ins Ausland verführt da nicht zu übertriebenem Optimismus, und es steht zu befürchten, dass - wenn in fünf oder zehn Jahren Bilanz gezogen wird - man das dann mit einem anderen Amtsinhaber wird tun müssen.

01.04.2024 | 02:07 min
Wobei es durchaus Leute gibt, die der Schwarzmarkt-These etwas abgewinnen können - nur umgekehrt. Und zwar: beim Glücksspiel. Da nämlich klagt die Automatenindustrie, dass verschärfte Regeln zur Suchtprävention dazu geführt hätten, dass sich der Markt weg von legalen hin zu illegalen Glücksspielanbietern verschoben habe. Um wie viele Milliarden Euro es da inzwischen geht, und wie sich die Organisierte und/oder Clan-Kriminalität davon einen möglichst großen Teil sichern will, können Sie heute Abend in "Frontal" sehen, ab 21 Uhr.
Dasselbe gilt für ein weiteres Thema, das in den Zuständigkeitsbereich von Karl Lauterbach fällt: Medizinprodukte, beziehungsweise was passiert, wenn solche Produkte - künstliche Hüftgelenke etwa, Brustimplantate oder Verhütungsspiralen - kaputtgehen, und zwar nach dem Einsetzen. Der Verweis des Ministers hierzu hat unsere Autoren wenig überzeugt, aber sehen Sie selbst.
Und dann ist da heute noch - ich habe das als Gladbach-Fan nun fast drei Wochen lang erfolgreich verdrängt - das erste DFB-Pokalhalbfinale: (Gladbach-Bezwinger) Saarbrücken empfängt Kaiserslautern - zumindest sofern der Rasen bespielbar ist, zuletzt war das häufiger nicht der Fall.

01.04.2024 | 01:44 min
Einziger Trost für mich ist, dass ich das Spiel, jedenfalls die erste Halbzeit, ohnehin nicht hätte sehen können. Weil, wie gesagt, wir heute Abend zeitgleich "Frontal" senden. Was ich im Übrigen auch Ihnen sehr empfehle, statt des Fußballspiels. Zumal ich garantieren kann, dass wir pünktlich anfangen, der Boden in unserem Studio wird bespielbar sein. Wobei wir dort, zugegebenermaßen, auch auf Gras verzichten. In jeder Hinsicht, auch künftig.
Einen guten Start in den Tag wünscht

Daniel Pontzen, ZDF-Hauptstadtkorrespondent

Was heute noch wichtig ist

Konferenz zu Strafverfolgung von Kriegsverbrechen in der Ukraine: Auf Einladung der Niederlande kommen in Den Haag Minister, Ankläger des Weltstrafgerichts, die Staatsanwaltschaft der Ukraine, Eurojust und Ermittler zusammen. Die Konferenz markiert den technischen Start des internationalen Schadensregisters. Es soll die Zerstörungen, Verluste und Beeinträchtigungen in der von Russland angegriffenen Ukraine dokumentieren, um Moskau dafür zur Rechenschaft ziehen zu können. Das Register gilt als erster Schritt auf dem Weg zu möglichen Entschädigungszahlungen an die Ukraine.

Lage im Nahost-Konflikt

Mehrere Helfer im Gazastreifen getötet: Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind mehrere Mitarbeiter der Organisation "World Central Kitchen" getötet worden. Das Hilfswerk spricht von einer "Tragödie".
Israel zieht Soldaten aus Al-Schifa-Klinik ab: Das israelische Militär hat nach zwei Wochen seine Truppen aus dem Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt abgezogen. Offenbar wurden um den Gebäudekomplex viele Leichen gefunden.
Al Jazeera in Israel vor dem Aus: Die israelische Regierung schließt das Büro des arabischen TV-Senders im Land. Das Parlament hatte zuvor ein Gesetz verabschiedet, dass dies ermöglicht. Israel wirft dem Sender aus Katar vor, voreingenommen zu berichten.
Iranische Generäle in Damaskus wohl getötet: Bei einem mutmaßlichen Luftangriff Israels soll Irans Botschaft in Damaskus getroffen worden sein. Mehrere Menschen seien getötet worden, darunter zwei iranische Generäle. Teheran kündigte einen möglichen Gegenschlag an.
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit in unserem Liveblog zur Lage in Nahost.

Weitere Schlagzeilen

Zahl des Tages

800.000: So viele Menschen in Deutschland weisen nach Angaben des Bundesverbandes Autismus eine neuronale Entwicklungsstörung auf. Das ist fast ein Mensch von hundert.
Die Autismus-Störung wirkt sich bei Betroffenen auf die Verarbeitung von Informationen und Wahrnehmungen aus und darauf, wie solche Menschen sozial interagieren, kommunizieren und sich verhalten.
Sie gilt als "unsichtbare" Beeinträchtigung. Deswegen steht der Welt-Autismus-Tag, der seit 2008 jedes Jahr am 2. April begangen wird, diesmal unter dem Motto "Nicht unsichtbar" und soll auf die Lage dieser Menschen aufmerksam machen.

Gesagt

Das wunderbarste Märchen ist das Leben selbst.
Hans Christian Andersen, dänischer Schriftsteller und Dichter
Mit Aktionen zum Beispiel in Schulen und Bibliotheken wird jährlich am 2. April der Internationale Kinderbuchtag gefeiert. Er soll die Freude am Lesen fördern und auf die Bedeutung der Jugendliteratur aufmerksam machen. Wer anderes sollte dafür Pate stehen als der dänische Märchenautor Hans Christian Andersen (1805-1875), der beispielsweise "Die kleine Meerjungfrau" und "Das hässliche Entlein" schrieb. Der 2. April ist sein Geburtstag.

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Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden

03.05.2024 | 01:56 min
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So wird das Wetter heute

Am Dienstag ist es im Norden sehr wechselhaft mit vielen Schauern, örtlich sind auch Gewitter dabei. Im Süden gibt es kaum Regen und mehr Sonne. Bei einem lebhaften Südwestwind mit stürmischen Böen liegen die Höchstwerte zwischen 10 und 16 Grad.
Quelle: ZDF
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