Update

: Das Monster Inflation - jetzt im Griff?

von Florian Neuhann
12.09.2024 | 06:01 Uhr
Erkennt die EZB diesmal den richtigen Moment? Worum es sich heute in Frankfurt dreht - und warum das uns alle etwas angeht.

Guten Morgen,

neulich beim Einkaufen hatte ich diesen kurzen Schreckmoment. Beim Griff zum Olivenöl. War das wirklich immer so teuer?
Das Öl habe ich trotzdem gekauft, die Frage erstmal wieder vergessen. Bis diese Woche das Statistische Bundesamt eine Antwort auf meine Frage lieferte. Tatsächlich: Der Preis für OIivenöl ist innerhalb eines Jahres um satte 35 Prozent gestiegen.
Allerdings gibt es dafür eine plausible Erklärung: Missernten in Südeuropa. Und so ist das Olivenöl zum Glück nur ein Ausreißer in der Preisstatistik. Andere Preise stiegen nur sehr viel geringer an - und Energie wurde sogar deutlich billiger.
Im Schnitt lag die Inflationsrate im August bei nur noch 1,9 Prozent. Und damit erstmals seit über drei Jahren unter der Grenze von zwei Prozent. Das ist genau die Grenze, die die Europäische Zentralbank anstrebt.
Womit wir beim wichtigsten Wirtschaftstermin des heutigen Tages gelandet sind: Der Rat der EZB entscheidet heute in Frankfurt über den so genannten Einlagezins. Die meisten Menschen, die sich hauptberuflich damit beschäftigen, rechnen damit, dass die EZB diesen wichtigsten Zins senken wird. Er steuert am Ende, was Sie und ich für Zinsen bekommen auf unsere Sparguthaben - und was wir zahlen, wenn wir Kredite aufnehmen.

13.06.2024 | 03:45 min
Wenn der Zins sinkt, wäre das gut für alle, die Kredite aufnehmen wollen. Es wäre gut für die Wirtschaft, die dann hoffentlich mehr investiert. Nur: Würden niedrigere Zinsen nicht auch die Preise wieder antreiben? Anders gefragt: Ist das Monster namens Inflation wirklich im Griff?
Geldpolitik ist immer eine Frage des richtigen Moments. Als die Inflation vor zwei, drei Jahren stieg, reagierte die EZB wohl zu spät. Jetzt ist die Frage, ob die Währungshüter diesmal den richtigen Moment erwischen. Wir werden uns genau anschauen, was EZB-Chefin Christine Lagarde heute zu sagen hat.
Kommen Sie gut und ohne Schreckmomente durch den Tag!
Ihr Florian Neuhann, Leiter des ZDF-Teams Wirtschaft und Finanzen

Lage im Nahost-Konflikt

  • Guterres nennt Entwicklungen im Gazastreifen inakzeptabel: In Bezug auf Israels Vorgehen gegen die radikal-islamische Hamas sagte der UN-Generalsekretär der Nachrichtenagentur Reuters, es habe "sehr dramatische Verletzungen des humanitären Völkerrechts und das völlige Fehlen eines wirksamen Schutzes der Zivilbevölkerung" gegeben.
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und jederzeit hier im Liveblog.

Was im Ukraine-Krieg passiert ist

  • Weitere Ukraine-Hilfen aus den USA: Außenminister Antony Blinken hat während des Besuchs in Kiew Hilfen in Höhe von mehr als 700 Millionen Dollar angekündigt, 325 Millionen Dollar davon sollen für die Energieversorgung vorgesehen sein. Ukraines Präsident Selenskyj warb bei dem Treffen erneut um die Freigabe westlicher Waffen mit großer Reichweite.
  • Ukrainische Stadt plant Sprachpatrouillen: "Das ist eine Bürgerinitiative, und jeder kann Sprachinspekteur werden", sagte der Bürgermeister der Großstadt Iwano-Frankiwsk, Ruslan Marzinkiw, dem Fernsehsender NTA. Hintergrund sei die zunehmende Verwendung des Russischen in der Region.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was heute noch wichtig ist

Ampel legt Sicherheitspaket im Bundestag vor: SPD, Grüne und FDP bringen das Sicherheitspaket zur Verschärfung der Migrationspolitik in den Deutschen Bundestag ein. Ab neun Uhr ist eine Debatte geplant, in der sich auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) äußern will.
Jetzt heulen sie wieder: Wie in jedem Jahr werden am heutigen bundesweiten Warntag die Katastrophenwarnsysteme der Länder getestet. Was die verschiedenen Alarmtöne bedeuten, sehen Sie hier:

Lesen Sie hier, was es außerdem zum bundesweiten Warntag zu wissen gibt.

Zahl des Tages

In Großbritannien werden die Gefängnisse immer voller. Deshalb werden dort nun 1.800 Häftlinge vorzeitig entlassen. Sie waren wegen Missbrauchs ihrer Partnerinnen und Ehefrauen in Haft. Die Männer haben bislang nur 40 Prozent ihrer Strafen verbüßt.

11.09.2024 | 02:36 min

Ein Lichtblick


"Beetlejuice" ist wieder da! In der Fortsetzung des Fantasy-Grusicals von 1988 wird die Familie Deetz knapp vier Jahrzehnte später erneut von dem Geist heimgesucht. Auch wenn die Handlung etwas dünn ist: Tim Burton setzt in dem Spektakel auf die bewährten gruseligen Schauwerte, eine Riege alter und neuer Darsteller und eine pointiert-skurrile Filmmusik.

Gesagt

Unsere Politik wirkt manchmal aseptisch, klinisch rein, durchgestylt, synthetisch. Und das müssen wir ändern. Wir müssen raus ins Leben; da, wo es laut ist; da, wo es brodelt; da wo es manchmal riecht, gelegentlich auch stinkt. Wir müssen dahin, wo es anstrengend ist. Weil nur da, wo es anstrengend ist, da ist das Leben.
Sigmar Gabriel (2009)
So lautete die Einsicht Sigmar Gabriels beim SPD-Parteitag 2009. Heute wird der ehemalige SPD-Vorsitzende und Vize-Kanzler 65 Jahre alt.

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Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden

17.09.2024 | 01:51 min
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So wird das Wetter heute

An diesem Donnerstag bleiben die Wolken südlich der Donau meist dicht und vor allem am Alpenrand regnet es länger. Sonst gibt es bei einem Sonne-Wolken Mix Schauer und Gewitter. Trocken bleibt es östlich der Elbe. Die Temperatur steigt auf Werte von neun bis 17 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Nicola Frowein
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