um kurz nach 19 Uhr gestern Abend meldete das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gaza-Streifen
einen Raketenangriff auf ein Krankenhaus. Es ist bislang noch unklar, wer für den Beschuss verantwortlich ist - sowohl Israel als auch die Hamas beschuldigen sich gegenseitig. Auch die Zahl der Opfer schwankt je nach Quelle zwischen 200 und 500 Toten. Deutlich wird aber, dass der Vorfall neuer Zündstoff für den befürchteten Flächenbrand im Nahostkonflikt ist.
In mehreren muslimischen Ländern kam es zu Protesten. In Istanbul musste die türkische Polizei Demonstranten daran hindern, das israelische Konsulat zu stürmen. Die radikale Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon hat einen "Tag des Zorns" ausgerufen. Ein geplantes Treffen von US-Präsident
Joe Biden in Jordanien mit arabischen Führern wurde kurzfristig abgesagt. "Der Zorn der Straße ist immens", berichtet unsere Korrespondentin Katrin Eigendorf aus Ramallah im Westjordanland.
Unterdessen hat das Ringen um die Deutungshoheit des Angriffs begonnen. Israel hat am Vormittag mutmaßliche Beweise präsentiert, dass es sich bei dem Angriff um eine fehlgeleitete Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad handele. Das gehe aus Luftaufnahmen und einem abgefangenen Telefongespräch hervor, sagte ein israelischer Armeesprecher. Die Palästinenser wiesen diese Darstellung entschieden zurück. US-Präsident Joe Biden sagte bei seinem Besuch in Jerusalem, der Angriff sei
nach seinen Informationen nicht Israel zuzuschreiben.
Den Zorn der arabischen Welt wird diese Spurensuche oder sogar mögliche Aufklärung der Ereignisse jedoch nicht befrieden:
Dieser Zorn hat mittlerweile auch Europa erreicht. Auf
eine Synagoge in Berlin-Mitte wurden in der Nacht zum Mittwoch zwei Molotow-Cocktails geworfen. Eine jüdische Schule in Rom ist nach einer Bombendrohung evakuiert worden.
Israel ist mittlerweile etwas davon abgerückt, dass eine Bodenoffensive in den Gaza-Streifen der zwingend nächste Schritt ist, ein Ende der Luftangriffe ist allerdings nicht in Sicht. Solange diese Kämpfe toben, wird auch der Zusammenhalt der Gesellschaften in anderen Ländern auf eine harte Probe gestellt.
Wie der Nahost-Konflikt entstanden ist: Vor dem ersten Weltkrieg gehört die gesamte Region, auch der Gazastreifen zum Osmanischen Reich. Juden und Araber leben weitestgehend friedlich zusammen. Ein Überblick:
Russland plant wohl Pufferzone um Luhansk: Britische Militärexperten berichten, Russland plane eine Pufferzone um die ostukrainische Region Luhansk. Die Offensive habe sich verstärkt, doch größere Erfolge seien begrenzt.
Wie die EU zur Militärmacht werden will: An der spanischen Küste trainiert die Europäische Union zum ersten Mal überhaupt ihre geplante militärische Eingreiftruppe. Die könnte sie jetzt schon gut gebrauchen.
Warum Ex-Kanzler Kurz vor Gericht steht: Sebastian Kurz hat als Politiker eine kometenhafte Karriere hingelegt. Mit 37 Jahren ist er Österreichs jüngster Ex-Kanzler der Geschichte - und steht nun vor Gericht. Worum geht es dabei?
DFB-Team weckt Hoffnungen: Das 2:2 gegen Mexiko liefert sachdienliche Hinweise, was der deutschen Fußball-Nationalmannschaft noch fehlt. Aber der neue Bundestrainer ist auf dem richtigen Weg, meint unser Sportreporter Frank Hellmann.
ZDF spezial: um 19:20 Uhr blicken wir auf die Eskalation in Nahost und den Angriff auf das Krankenhaus in Gaza.
ZDFheute live: auch hier ist ab 19.45 Uhr die Lage in Nahost Thema. Droht die Krisendiplomatie zu scheitern?
Der Frauenanteil deutscher Börsenunternehmen steigt - auf 17 Prozent. Die Spitzen der Unternehmen bleiben aber männlich:
Es gibt immernoch mehr Christians als Vorstandsvorsitzende als Frauen.
Wie ein Wohnungstausch funktioniert: Ältere Menschen, denen die Wohnung zu groß wird; Jüngere, die dringend mehr Platz brauchen. Wie können beide zusammenkommen? Was bringt ein Wohnungstausch gegen die Wohnungsnot?
25,8 Millionen. So viele Menschen in Deutschland haben im vergangenen Jahr Bücher gekauft - ein deutlicher Rückgang von 29,9 Millionen im Jahr 2018. In der Literaturszene herrscht tiefe Unsicherheit. Der Strukturwandel in der Branche ist voll im Gange. Anders als in der Film- und der Musikindustrie sinken die Umsätze im Buchmarkt.
Der Wandel trifft auch die Buchmesse, die
diese Woche in Frankfurt eröffnet wurde: Die fetten Jahre sind wohl vorbei. Zählte man 2019 über
300.000 Besucher und fast
6.900 Aussteller, so waren es 2022 noch
180.000 Besucher und
4.000 Aussteller. Der digitale Umbruch, beschleunigt durch die Pandemie, macht die physische Präsenz auf einer Messe immer weniger notwendig.
Ein Junge aus behütetem Elternhaus, aber in der eigenständigen Entwicklung ausgebremst, flüchtet sich halb aus Verzweiflung, halb aus Protest in Drogen und gerät in einen Teufelskreis. "Beautiful Boy" ist ein klug und subtil beobachtender Film nach einer wahren Geschichte, der herzzerreißend klar macht, wie schmal der Pfad zwischen Glück und größter Verzweiflung ist. Steve Carell und Timothée Chalamet verkörpern das verhängnisvoll verbundene Vater-Sohn-Paar. (115 min, verfügbar bis 28.10.2023)
Die Elemente Feuer, Wasser und Luft formten die Erde - bis der Mensch den Planeten innerhalb kürzester Zeit gravierend veränderte. Wissenschaftler sprechen deshalb heute vom Zeitalter des Menschen. In der dreiteiligen Dokureihe "
Anthropozän - Das Zeitalter des Menschen" berichtet Dirk Steffens von den Veränderungen unseres Planeten.
(je 43 min)Jan Schneider und das gesamte ZDFheute-Team
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