Update

: Leben im Schatten Russlands

von Antje Pieper
21.06.2023 | 06:12 Uhr
Von Zeitenwende ist Kirgisistan weit entfernt - der Einfluss Russlands ist nach wie vor groß. Moskau nutzt die Abhängigkeit und macht Druck.

Guten Morgen,

von "Zeitenwende" ist ja nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine inzwischen oft die Rede. Unmittelbar spürbar ist sie ganz besonders in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Die Machtachsen haben sich verschoben. Wie viel Einfluss kann da Russland noch geltend machen?
Konflikte zwischen Bevölkerungsgruppen brechen wieder auf. Es kommt zu Kämpfen zwischen Aserbaidschan und Armenien. Es rumort in Transnistrien in der Republik Moldau, genau wie in der georgischen Hauptstadt Tiflis.
Aserbaidschan und Kasachstan sind derweil wichtige Energiepartner des Westens geworden und geben sich international zunehmend selbstbewusster. Dabei wurde die Region lange von der deutschen Politik vernachlässigt.
Das soll sich ändern. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist gerade in Zentralasien unterwegs. Von Kasachstan reist er heute nach Kirgisistan weiter. Dort ist der Einfluss Moskaus immer noch groß.
Das erlebt ZDF-Korrespondentin Nina Niebergall auch auf ihrer Reise zu den Nomaden auf 2.500 Metern Höhe, die heute im auslandsjournal zu sehen ist. Denn: Kirgisistan ist eines der ärmsten Länder der Region. Eine Million Kirgisen arbeiten deshalb in Russland.
"Unsere Jungs gehen nach Moskau, weil sie bei uns in der Heimat keine Arbeit finden können", erzählt Kuvynytschbek Mukanbetschan-uulu. Der Nomade hat selbst in Russland gearbeitet und ist in die Berge Kirgisistans zurückgekehrt, weil er sich in der Fremde nicht wohlgefühlt hat. Er weiß aber nicht, wie lange er sich das noch leisten kann.
Auch wenn China immer mehr mitmischt - Gas und Öl bezieht Kirgisistan fast ausschließlich aus Russland. Das nutzt Moskau, um das Land unter Druck zu setzen und politisch an sich zu binden.
Wer nicht nur über Kirgisistan mehr erfahren möchte, sondern auch über die anderen Länder der ehemaligen Sowjetunion in dieser Zeit des Umbruchs, dem empfehle ich die auslandsjournal-Doku "Leben im Schatten Russlands" von Nina Niebergall und Sebastian Ehm - ein Einblick in eine Welt in rasantem Wandel.

22.06.2023 | 44:13 min
Einen hoffentlich guten Tag mit viel Sonne und wenig Schattenseiten wünscht Ihnen
Antje Pieper, auslandsjournal-Moderatorin und stellvertretende ZDF-Politikchefin

Was im Ukraine-Krieg passiert ist

Moskau erlaubt Rekrutierung von Straftätern: Das russische Parlament in Moskau setzt vermehrt auf Kriminelle im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das Anwerben von Straftätern für den Kriegseinsatz ist nun offiziell zulässig.
Rheinmetall-Tochter verkaufte Teile nach Russland: Eine Tochterfirma des Rüstungskonzerns Rheinmetall hat bis Juni 2022 Motorteile nach Russland geliefert - lange nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine.
Stoltenberg: Nato unterstützt Ukraine bei Modernisierung des Militärs: Der Nato-Generalsekretär hat Kiew weitere Hilfen für die Modernisierung des Militärs des Landes in Aussicht gestellt. "Mit unserer Hilfe soll das ukrainische Militär den Übergang schaffen von einer Armee nach altem sowjetischen Muster hin zu einer modernen Streitmacht, die nach Nato-Standards arbeitet."
Internationale Konferenz für Wiederaufbau der Ukraine: An dem von der Ukraine und Großbritannien ausgerichteten zweitägigen Treffen in London nehmen mehr als 1.000 Regierungsvertreter aus 61 Ländern sowie Investoren und Unternehmen teil. Deutschland wird durch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) vertreten.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was heute noch wichtig ist

Schiffbruch mit Hunderten Toten: Sank das Boot bei Abschlepp-Aktion? Aussagen Geretteter des Schiffsunglücks vor Griechenland widersprechen der offiziellen Behördenversion. Zudem kommen Berichte über grauenvolle Zustände an Deck ans Licht.
Verfassungsschutzpräsident warnt: Krieg "stachelt Extremismus zusätzlich an", sagt Thomas Haldenwang im ZDF
0:2 gegen Kolumbien -DFB-Elf am Tiefpunkt: Die Pleitenserie der DFB-Elf hält an, auch gegen Kolumbien setzt es eine Niederlage. Der Druck auf Bundestrainer Hansi Flick steigt damit.

Ausführlich informiert

Verschollen in der Tiefsee: In fast vier Kilometern Tiefe könnte die "Titan" mit fünf Insassen liegen. ZDFheute live spricht mit Brigitte Saar, die selbst schon am Wrack war, darüber, was den "Titanic"-Tauchgang so riskant macht.

20.06.2023 | 45:39 min

Zahl des Tages

292
Ein Mensch verbringt durchschnittlich 292 Monate seines Lebens im Schlaf. Pro Tag sollte man sieben bis acht Stunden schlafen. Heute ist Tag des Schlafes.

Ein Lichtblick

Quelle: AP
Willkommen Sommer! Eingeläutet wird der kalendarische Sommeranfang von der Sommersonnenwende, dem längsten Tag des Jahres. Die fand in Deutschland allerdings schon am Dienstag statt. Gefeiert wird Mittsommer trotzdem heute - vor allem in den nördlichen Regionen wie auf dem Bild in Belarus.

Gesagt

Zu argumentieren, dass Sie keine Privatsphäre brauchen, weil Sie nichts zu verbergen haben, ist so, als würden Sie sagen, dass Sie keine Freiheit der Meinungsäußerung brauchen, weil Sie nichts zu sagen haben.
Edward Snowden
Whistleblower Edward Snowden wird heute 40 Jahre alt. Vor zehn Jahren machte er Spionagepraktiken des US-Geheimdienstes NSA öffentlich. Dann musste er abtauchen - ausgerechnet in Russland.

Weitere Schlagzeilen

Die Nachrichten im Video

Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden

17.05.2024 | 02:04 min
Wenn Sie unser ZDFheute Update abonnieren möchten, können Sie das hier tun oder in Ihrer ZDFheute-App unter Meine News / Einstellungen / ZDFheute-Update-Abo.

So wird das Wetter heute

Am Mittwoch klingen nächtliche Gewitter zunächst ab und häufig zeigt sich die Sonne. Im Tagesverlauf leben die Schauer und Gewitter wieder auf und vor allem im Süden kann es lokal zu schweren Unwettern kommen. Die Temperaturen erreichen 24 bis 32 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Nicola Frowein
Alles gut? Danke, dass Sie unser ZDFheute Update lesen! Empfehlen Sie das Briefing gerne Ihren Freunden und Bekannten - hier ist der Anmeldungs-Link. Außerdem freuen wir uns weiterhin über Ihr Feedback, was Ihnen besonders gut gefällt und was wir noch besser machen sollten an zdfheute-feedback@zdf.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Das war erst mal alles
ZDFheute-Update-Abo verwalten