: Der weltgrößte Eisberg schmilzt

20.01.2024 | 10:16 Uhr
Es sind spektakuläre Bilder, die einem Forschungsschiff in der Antarktis gelungen sind. Es hat die Erosion am weltgrößten Eisberg festgehalten - und wie er langsam zerfällt.

Der größte Eisberg der Welt schmilzt. Durch wärmere Luft und Wasser werde der Koloss früher oder später zermahlen und verschwinden, sagen Forschende.

20.01.2024 | 00:16 min
Spektakuläre neue Bilder vom derzeit weltweit größten Eisberg zeigen, wie Erosion riesige Bögen und höhlenartige Vertiefungen in den Koloss gemeißelt hat. Die Aufnahmen wurden von einem Schiff des Unternehmens Eyos Expeditions aus bereits am 14. Januar gemacht, der Sender BBC berichtete.
Post von Eyos Expeditions

A23a in "ständigem Zustand der Erosion"

Der Eisberg A23a treibt derzeit von der Antarktis weg durch den Ozean. Er werde durch die wärmere Luft und das Oberflächenwasser, auf das er treffe, zermahlen. "Letztendlich wird er schmelzen und verschwinden", schrieb der Sender. Wann es dazu komme, sei unklar. A23a ist rund 4.000 Quadratkilometer groß, also rund 4,5-mal so groß wie Berlin.
"Wir sahen Wellen, gut drei oder vier Meter hoch, die auf den Berg prallten", berichtete Expeditionsleiter Ian Strachan der BBC. Er sprach demnach von einem "ständigen Zustand der Erosion".
Das Eyos-Team sei Mitte Januar nahe genug an den Eisberg herangekommen, um Drohnenaufnahmen zu machen. Die rund 30 Meter hohen Klippen des Berges seien von dichtem Nebel umhüllt gewesen. "Es war dramatisch und schön zu fotografieren", sagte Eyos-Videofilmer Richard Sidey dem Sender.

Seit 25 Jahren schmilzt das Schelfeis in der Westantarktis. Neueste Studien besagen, dass der Kipppunkt erreicht und das Abschmelzen nicht mehr aufgehalten werden kann.

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Eisberg wird wahrscheinlich in Südatlantik gelangen

Die europäische Weltraumagentur Esa hatte im Dezember unter Berufung auf Satellitenbilder mitgeteilt, dass sich der derzeit größte Eisberg vergleichsweise schnell von antarktischen Gewässern wegbewegt.
Der größte Eisberg der Welt ist nach mehr als 30 Jahren wieder in Bewegung.Quelle: AFP
Der Eisberg sei bereits 1986 vom Filchner-Ronne-Schelfeis abgebrochen, habe aber lange auf dem Meeresboden festgehangen. Bis zum Jahr 2020 habe er sich zwar gelöst, erst jetzt aber lege er angetrieben durch Winde und Strömungen einen Spurt hin. Wie die meisten Eisberge aus dem sogenannten Weddell-Sektor werde er wahrscheinlich in den Südatlantik gelangen, so die Esa.

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