: Astronomie: Acht superheiße Sterne entdeckt

10.01.2023 | 13:41 Uhr
Forscher haben acht der heißesten Sterne des bisher bekannten Universums entdeckt. Ihre Oberfläche erreicht Temperaturen bis zu 180.000 Grad. Dagegen ist es auf der Sonne kühl.
Bild aus einer "Himmelsdurchmusterung", zentriert auf den neu entdeckten Stern SALT J203959.5-034117.Quelle: Tom Watts (AOP)/STScI/NASA, The Dark Energy Survey/dpa
Mit Hilfe eines gewaltigen Teleskops in Südafrika hat ein internationales Forscherteam acht der heißesten Sterne des bisher bekannten Universums entdeckt. Die Oberflächentemperatur der Himmelskörper liegt jeweils bei mehr als 100.000 Grad, wie die Universität Tübingen mitteilte. Zum Vergleich: Auf der Oberfläche der Sonne werden "lediglich" rund 5.800 Grad erreicht.

Erforschung sogenannter Unterzwerge

Das Forscherteam unter der Leitung von Simon Jeffrey vom Armagh-Observatorium in Nordirland, dem auch der Tübinger Professor Klaus Werner vom Institut für Astronomie und Astrophysik angehörte, hatte Daten sogenannter Unterzwerge untersucht. So werden Sterne genannt, die sich zu Weißen Zwergen weiterentwickeln.
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"Weiße Zwerge sind ungefähr so groß wie die Erde, allerdings eine Million Mal massereicher. Sie sind die dichtesten existierenden Sterne, die aus normaler Materie bestehen", erläuterte Werner. Sowohl Unterzwerge als auch Weiße Zwerge könnten hohe Oberflächentemperaturen haben.
Von den acht superheißen Sternen, die wir entdeckt haben, war der heißeste ein Weißer Zwerg mit einer Oberflächentemperatur von 180. 000 Grad.
Klaus Werner, Professor für Astronomie und Astrophysik der Uni Tübingen

Hundert Mal so hell wie die Sonne - aber viel weiter entfernt

Jeder der Sterne strahlt laut Astrophysiker Werner mehr als hundert Mal so hell wie die Sonne. Allerdings befänden sie sich alle zwischen 1.500 und 22.000 Lichtjahre entfernt von der Erde, während die Sonne nur etwas mehr als acht Lichtminuten entfernt sei. So könne man die heißen, hellen Zwerge mit bloßem Auge von der Erde aus nicht erkennen.
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Die Ergebnisse könnten auch ein neues Licht auf die Entstehung unserer Galaxie werfen.
Klaus Werner
Die Ergebnisse wurden der Fachzeitschrift "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society" veröffentlicht, die Messungen erfolgten mit dem "Southern African Large Telescope" (SALT), das sich rund 400 Kilometer nordöstlich von Kapstadt befindet.
Quelle: dpa

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