: Nach tödlicher Attacke: Bärin JJ4 eingefangen

18.04.2023 | 08:13 Uhr
Anfang April ist ein Jogger in Norditalien von der wildlebenden Bärin JJ4 getötet worden. Es handelt sich um die Schwester des "Problembären" Bruno. Das Tier wurde nun eingefangen.
Nach der tödlichen Attacke auf einen Jogger in Norditalien wurde die wildlebende Bärin JJ4 nach Angaben der Provinz Trentino eingefangen. Das Tier sei in der Nacht in der Gegend rund um die Wälder des Gebiets gefunden worden, wie die Provinz am Dienstagmorgen mitteilte.
Der Regionalpräsident von Trentino-Südtirol, Maurizio Fugatti, wollte sich zu einem späteren Zeitpunkt zu den Details äußern.
Tweet von Maurizio Fugatti

Bärin tötete Jogger in Caldes

Ein 26 Jahre alter Jogger wurde Anfang April in der Trentiner Gemeinde Caldes in einem bei Wanderern und Touristen beliebten Tal (Val di Sole) von der Bärin attackiert und getötet. Ein DNA-Abgleich bestätigte dies.
Es handelt sich bei JJ4 um die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen "Problembären" Bruno. Die Provinz hatte daraufhin einen Abschussbefehl für JJ4 angeordnet, um die "öffentliche Sicherheit zu wahren".
Das Verwaltungsgericht in Trient setzte den Befehl jedoch in der vergangenen Woche aus. Tierschutzorganisationen hatten gegen den Befehl Berufung eingelegt.

Provinz will Bärenzahl halbieren

In Italien hat sich seit dem Tod des Trentiner Joggers die Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch zugespitzt. Die Provinz will etwa die Bärenzahl in dem norditalienischen Gebiet halbieren. Sie plädierte zudem für die Tötung aggressiver Bären.

In der französischen Pyrenäenregion Ariège werden jährlich über tausend Schafe von Braunbären gerissen. Um den Bauern zu helfen, fördert der Staat den Einsatz von Hütehunden.

09.12.2021 | 07:00 min
Zuletzt machten sich laut Medienberichten auch verschiedene Bürgermeister aus der Region um das Val di Sole für ein hartes Durchgreifen stark.
Tierschützer kritisieren hingegen die Pläne und plädieren für die Einrichtung von Wildtierkorridoren oder die Sensibilisierung der Bevölkerung im Umgang mit wilden Tieren.
Quelle: dpa

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