: Dinçer Güçyeter gewinnt Belletristik-Preis

27.04.2023 | 15:32 Uhr
Rückkehr nach drei Jahren Pandemie-Pause: Die Leipziger Buchmesse ist wieder da. Den Preis in der Belletristik-Sparte gewann dieses Jahr Dinçer Güçyeter.
Ausgezeichnet für sein "Deutschlandmärchen": Dinçer GüçyeterQuelle: dpa
Die Gewinner des Preises der Leipziger Buchmesse stehen fest: Die wichtigste Auszeichnung der Buchbranche im Frühjahr geht in der Kategorie Belletristik an Dincer Gücyeter für seinen Roman "Unser Deutschlandmärchen".
Mit eigener Sprache und lyrischer Innovation erzähle er die Geschichte seiner Familie stellvertretend für viele sogenannte Gastarbeiter, die Rassismus und unmenschliche Arbeitsbedingungen erleben mussten, so die Jury. Gücyeter wurde 1979 als Kind türkischer Einwanderer am Niederhein geboren. Es ist der erste Roman des Theatermachers und Lyrikers.

Dinçer Güçyeter hat den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik für "Unser Deutschlandmärchen" erhalten. Ein Interview mit dem Autoren in der "Kulturzeit".

27.04.2023 | 07:41 min

Das sind die weiteren Preisträgerinnen und Nominierten

Die anderen nominierten Autorinnen und Autoren in der Belletristik-Sparte waren:
  • Clemens J. Setz: "Monde vor der Landung"
  • Joshua Groß: "Prana Extrem"
  • Ulrike Draesner: "Die Verwandelten"
  • Angela Steidele: "Aufklärung. Ein Roman"
Der Preis der Buchmesse wird in den drei Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung vergeben und ist mit insgesamt 60.000 Euro dotiert.
Die Gewinnerin in der Kategorie Sachbuch/Essayistik ist Regina Scheer mit ihrem Buch "Bittere Brunnen: Hertha Gordon-Walcher und der Traum von der Revolution", Preisträgerin in der Kategorie Übersetzung ist Johanna Schwering mit ihrer Übersetzung aus dem argentinischen Spanisch "Die Cousinen" von Aurora Venturini.

Großer Andrang auf Leipziger Buchmesse

Die Leipziger Buchmesse hatte kaum ihre Pforten geöffnet, da strömten schon zahlreiche Besucherinnen und Besucher in die gläserne Messe. In den Hallen erwarteten sie kleine und große Verlage schon sehnsüchtig. "Es ist ein tolles Gefühl, wir haben uns alle drauf gefreut", sagte Patricia Keßler von der Verlagsgruppe Droemer Knaur. Zu entdecken gab es viele Neuheiten der Branche.
Wir glauben, dass es eine erfolgreiche Messe wird.
Patricia Keßler, Verlagsgruppe Droemer Knaur
Nachdem die Buchmesse wegen Corona drei Jahre hintereinander abgesagt werden musste, ist das diesjährige Treffen von Buchfans und Verlagsgruppen in Leipzig bereits am Mittwochabend offiziell eröffnet worden. "Die Begegnung mit Fans, mit Vertragskollegen, mit Autoren - das hat schon gefehlt", sagte Keßler. Bis Sonntag präsentieren sich nach Messeangaben insgesamt 2.082 Aussteller aus 40 Ländern. Als Gastland ist Österreich mit rund 200 Autorinnen und Autoren dabei.

Verleger freuen sich über großen Andrang

Dass so viele Besucherinnen und Besucher gleich am ersten Messetag zu Gast sein würden, hat Sebastian Wolter vom mecklenburgischen Katapult-Verlag nicht erwartet.
Ich habe mit so einem Andrang eigentlich erst am Wochenende gerechnet.
Sebastian Wolter, Katapult-Verlag
Auch Ausstellerinnen und Aussteller kleinerer Verlage freuen sich, ihre Neuheiten in diesem Jahr wieder in Leipzig zeigen zu können. "Dass es einen Abgesang auf Bücher geben wird, war klar. Die sich ändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen machen es uns allerdings zunehmend schwerer", sagte Stefan Fassel-Wenz, Inhaber des im hessischen Dreieich ansässigen Wenz Verlags.
[Alle Autor*innen bei "dein buch" - Der Büchertalk auf der ZDF/3sat-Lesebühne]

Keine organisatorischen Pannen auf der Leipziger Buchmesse

Alles sei "fast wie immer", beschrieb Hans-Jürgen Beier vom Verlag Beier & Beran aus dem sächsischen Langenweißbach die Stimmung zu Beginn der Buchmesse. Er habe sich keine Sorgen darüber gemacht, ob viele Besucherinnen und Besucher kommen werden, sagt der Verleger entspannt.
Nach einer so langen Pause habe er jedoch erwartet, dass es zu der ein oder anderen organisatorischen Panne kommt. "Das war aber bis jetzt nicht der Fall. Es ist alles gut organisiert."
Quelle: dpa

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