: "Deo-Challenge": Experten warnen vor Gefahren

22.09.2023 | 08:17 Uhr
Eigentlich zur Körperpflege gedacht, wird Deospray derzeit von Jugendlichen als "Mutprobe" missbraucht. Vor Herzversagen und weiteren lebensgefährlichen Folgen warnen Experten.
Gehört eigentlich mit Abstand aufgetragen unter die Arme: Deo (Symbolfoto)Quelle: Imago
Sich Deospray bis zur absoluten Schmerzgrenze auf eine Hautstelle sprühen oder es gar einatmen: Vor solchen gefährlichen, mitunter lebensbedrohlichen Mutproben warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).
Derzeit kursiere in sozialen Medien eine sogenannte Deo-Challenge, bei der sich insbesondere Jugendliche mit Fotos und Videos dokumentierten, teilte das BfR mit.
Inzwischen werden medial auch schon Todesfälle von Jugendlichen in Deutschland mit der "Deo-Challenge" in Verbindung gebracht.
Bundesinstitut für Risikobewertung
Vom Nachahmen sei unabhängig vom Alter abzuraten. Die Aktionen seien stark gesundheitsgefährdend und könnten lebensgefährlich sein.

"Challenges" im Netz - das sollten Kinder und Jugendliche beachten

14.09.2023 | 01:27 min

Temperaturen bis zu -30 Grad

Wenn man sich Deo lange auf eine Hautstelle sprühe, könnten im Extremfall innerhalb weniger Sekunden Temperaturabsenkungen auf bis zu -30 Grad erreicht werden, hieß es. Neben Schmerzen drohten massive Hautschädigungen, das betroffene Hautareal könne absterben und ersetzt werden müssen.
Schmerzrezeptoren in der Haut funktionieren dann nicht mehr, was dazu führt, dass kein Schmerzsignal an das Gehirn mehr übermittelt werden kann.
Bundesinstitut für Risikobewertung
So werde das Besprühen fortgesetzt, obwohl schon eine massive Hautschädigung vorliegen könnten.
In einer zweiten Variante der Mutprobe werden Aerosole von Deospray eingeatmet. Das kann laut BfR "unmittelbar zu Bewusstseinsverlust, Herzversagen und Atemlähmung führen". Schwere Verläufe könnten tödlich enden oder zu einem dauerhaften Hirnschaden führen.
Anfang September war eine andere "Mutprobe" in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt:
Quelle: dpa

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