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: So stark war das Erdbeben in Marokko

von Luisa Billmayer
12.09.2023 | 13:52 Uhr
Ein Erdbeben erschütterte am Freitagabend weite Teile Marokkos. Auf einer Fläche fast so groß wie Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen zusammen war es zu spüren.

In Marokko wächst die Not und Verzweiflung bei Betroffenen des schweren Erdbebens. Viele suchen weiter nach vermissten Angehörigen. Zudem mangelt es an Lebensmitteln und Wasser.

12.09.2023 | 01:40 min
Wie intensiv sich ein Erdbeben für Menschen anfühlt, gibt die modifizierte Mercalli-Skala an. Die Skala hat zehn Stufen und reicht von der Einordnung "nicht spürbar" bis "extrem". Sie basiert auf menschlicher Wahrnehmung. Auf einer Fläche von rund 150.000 Quadratkilometern war das Beben in Marokko mit Stufe IV oder noch stärker zu spüren. In der Nähe des Epizentrums trat eine Erschütterung mit Stufe VIII auf. Das geht aus Daten der US-Behörde Geological Survey hervor.
  • Nach dem schweren Erdbeben in Marokko läuft die internationale Hilfe an. Hier können Sie die Rettungskräfte unterstützen: Spendenaufruf für Marokko
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Die in Marokko erreichten Stufen beschreibt das Deutsche Geoforschungszentrum in Potsdam so:
  • Stufe IV - leicht: Das Beben wird im Freien vereinzelt, in Gebäuden von vielen Personen wahrgenommen. Einige Schlafende wachen auf. Geschirr und Fenster klirren, Türen klappern.
  • Stufe VIII - schwer: Viele Menschen verlieren das Gleichgewicht. An vielen Gebäuden einfacher Bausubstanz treten schwere Schäden auf, Giebelteile und Dachsimse stürzen ein. Einige Gebäude sehr einfacher Bauart stürzen ein.

Stärke 6,8 auf der Magnituden-Skala

Die modifizierte Mercalli-Skala beschreibt das menschliche Empfinden und ist daher nicht zu verwechseln mit der Magnitude. Die Magnitude misst die bei einem Erdbeben freigesetzte Energie. Auf dieser Skala hatte das Beben in Marokko eine Stärke von 6,8.
Die Momenten-Magnituden-Skala misst, wie stark ein Erdbeben war.
Mit einer Magnitude von 6,8 war die Erschütterung in Marokko nicht so heftig wie das Erdbeben in der Türkei und in Syrien im Februar 2023. Mehr als 57.000 Menschen kamen bei dem Beben mit einer Magnitude von 7,8 ums Leben. In Marokko meldeten die Behörden am Montagabend 2.862 Tote.
Das stärkste je gemessene Erdbeben ereignete sich 1960 in Chile mit einer Magnitude von 9,5. Ein Wert über 9 wurde zuletzt in Japan aufgezeichnet: Das Erdbeben von 2011, das die atomare Katastrophe in Fukushima auslöste, hatte die Stärke 9,1.

Wo die Erde am häufigsten bebt

Die meisten Erdbeben kommen auf dem Pazifischen Feuerring vor - dort liegen unter anderem Japan und die Westküste Amerikas. In Marokko sind sie selten. Das Beben vom Freitag war das schlimmste seit Jahrzehnten.

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