: Nach Brand: Frachter erreicht sicheren Hafen

03.08.2023 | 16:39 Uhr
Die "Fremantle Highway" ist in einem sicheren Hafen angekommen. Schlepper zogen das beschädigte Schiff nach Eemshaven - doch laut Bergungsfirma ist das noch nicht die Endstation.

Der havarierte Autofrachter "Fremantle Highway" ist sicher in einen Hafen im Nordosten der Niederlande abgeschleppt worden. Ein Sinken hätte wohl schwere Umweltschäden bedeutet.

03.08.2023 | 01:33 min
Der durch ein Großfeuer stark beschädigte Autofrachter vor der niederländischen Küste ist sicher im niederländischen Eemshaven eingefahren.
Er wurde von zwei Schleppern gezogen und von weiteren Booten und einem Flugzeug der Küstenwache begleitet. Während des gesamten Schleppvorgangs waren Spezialisten an Bord.
Gut eine Woche nach Ausbruch des Feuers war das etwa 200 Meter lange Schiff über Stunden zu dem Nordsee-Hafen an der Emsmündung geschleppt worden. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) erklärte, damit sei das Wattenmeer "einer potenziell verheerenden Umweltkatastrophe" entgangen.

Schiff ist schwer beschädigt

Der Frachter musste aus Sicherheitsgründen so schnell wie möglich in einen sicheren Hafen gebracht werden. Am Donnerstagmorgen begannen Bergungsexperten damit, den 18.500 Tonnen schweren Frachter in den 64 Kilometer von dem Not-Ankerplatz entfernten Hafen von Eemshaven zu schleppen.

Der brennende Autofrachter wurde Ende Juli erfolgreich an einen sicheren Ankerplatz vor der Insel Schiermonnikoog gezogen.

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Das Schiff ist schwer beschädigt. "So etwas will man nicht auf offener See haben", sagte der Sprecher. Die Risiken auf Öllecks durch Risse in den Stahlwänden oder sogar ein Kentern nahmen zuletzt zu. Und für den Nachmittag war harter Nordwestwind vorhergesagt.

Frachter soll jetzt entladen werden

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) erklärte, die "Fremantle Highway" werde im Hafen nun "noch einige Zeit abkühlen müssen". Dann gehe es darum, das Wrack zu untersuchen, die Unglücksursache zu finden und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Vorschnelle Debatten über die Sicherheit beim Transport von Elektroautos seien dabei "wenig hilfreich".
Das Schiff soll im Hafen entladen und Schadstoffe entsorgt werden. Der Frachter hat rund 1,6 Millionen Liter Schweröl und knapp 3.800 Autos an Bord, darunter viele E-Autos.

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Bergungsfirma: Eemshaven noch nicht Endstation für Frachter

Der Transport nach Eemshaven ist nach den Worten des Bergungsunternehmens aber noch nicht die letzte Reise der "Fremantle Highway" gewesen. Das Schiff könne nicht in dem Hafen repariert oder verschrottet werden, sagte der Chef des Unternehmens Boskalis, Peter Berdowski.
Experten müssten erst prüfen, ob das Schiff einen Totalschaden habe. Danach entscheide der japanische Eigentümer, ob das Schiff zu einer Werft geschleppt werden solle, um es zu reparieren oder abzuwracken. "Das geht nicht in Eemshaven."

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Bei einer ersten Inspektion hätten Experten von Boskalis festgestellt, dass vier der elf Decks fast unbeschädigt waren, sagte Berdowski. Möglicherweise sei ein Teil der Ladung nur gering beschädigt.

Eemshaven wegen Nähe und Infrastruktur beste Option

Eemshaven in den Niederlanden liegt nahe der deutschen Grenze, etwa auf der Höhe von Emden. Es ist der nächstgelegene Seehafen des vorigen Ankerplatzes vor der Wattenmeerinsel Schiermonnikoog. Vor allem wegen der Nähe und seiner Infrastruktur galt Eemshaven als beste Option.
Die "Fremantle Highway" war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als vor gut einer Woche Feuer ausbrach. Brandherd war vermutlich die Batterie eines E-Autos. Das ist aber noch nicht bestätigt. Bei der Evakuierung des Schiffes war ein Mann aus Indien gestorben. Die übrigen 22 Besatzungsmitglieder wurden gerettet.
Quelle: dpa, AFP

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