: Gemüseernte sinkt deutlich - auch wegen Hitze

27.02.2023 | 10:37 Uhr
Der heiße und trockene Sommer 2022 hat Deutschlands Gemüseernte geschmälert. 3,8 Millionen Tonnen Gemüse wurden laut Statistikamt geerntet - zwölf Prozent weniger als noch 2021.
Der trockene Sommer hat 2022 hat für einen Rückgang bei der Gemüseernte gesorgt. Quelle: dpa
Deutschlands Gemüsebauer haben im vergangenen Jahr eine deutlich schwächere Ernte eingefahren als noch 2021. Rund 6.100 landwirtschaftliche Betriebe ernteten etwa 3,8 Millionen Tonnen Gemüse, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Das waren zwölf Prozent weniger als noch 2021 und zwei Prozent weniger als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2021.
Gründe für die sinkenden Zahlen waren den Angaben zufolge:
2021 war mit 4,3 Millionen Tonnen Gemüse ein Höchstwert erreicht worden.

2012 reduziert sich ökologische Anbaufläche erstmals

Ökologisch wirtschaftende Betriebe erzeugten laut Statistischem Bundesamt auf gut 17.800 Hektar etwa 431.000 Tonnen Gemüse. Nach stetigem Anstieg seit der ersten Erhebung 2012 reduzierte sich die ökologische Anbaufläche in Deutschland erstmals - und zwar um vier Prozent gegenüber 2021.
Die Erntemenge nahm um zehn Prozent ab. Der Anteil der Erntemenge von ökologischen Anbauflächen lag unverändert bei elf Prozent.

Möhre ist Gemüseart mit größter Erntemenge

Die Gemüseart mit der größten Erntemenge in Deutschland waren den Angaben nach Möhren mit 780.500 Tonnen. Allerdings fiel die Ernte 2022 um 19 Prozent schlechter aus als im Jahr zuvor.
Hinter den Möhren folgten:
  • Speisezwiebeln (578.200 Tonnen) mit einem Rückgang von 13 Prozent
  • Weißkohl (384.700) mit einem Minus von 12 Prozent
In den Gewächshäusern blieb die Tomatenernte auf Vorjahresniveau, die Gurkenernte ging um zwölf Prozent zurück, die Paprikaernte um fünf Prozent.

Das Tajo-Segura-Aquädukt versorgt die Landwirtschaft im Südosten Spaniens mit Wasser. Nach einem neuen Gesetzesentwurf soll dieser künftig weniger Wasser umleiten.

30.01.2023 | 02:12 min

Größte Anbaufläche in Nordrhein-Westfalen

Im vergangenen Jahr sei Gemüse auf 125.200 Hektar im Freiland angebaut worden, teilte das Statistische Bundesamt mit.
Die größten Flächen befanden sich in:
  • Nordrhein-Westfalen mit 28.700 Hektar
  • Niedersachsen mit 21.900 Hektar
  • Rheinland-Pfalz mit 16.000 Hektar
  • Bayern mit 15.800 Hektar
In Gewächshäusern oder unter hohen Folienabdeckungen werden vor allem Tomaten und Gurken gezogen - die Fläche betrug im vergangenen Jahr 1.300 Hektar.

Großbritannien klagt über Gemüsemangel

In Großbritannien wird derzeit über einen Gemüsemangel geklagt. Hintergrund ist eine wetterbedingt maue Ernte in Südeuropa und Nordafrika sowie hohe Energiekosten in Großbritannien und den Niederlanden, wo Gemüse in Treibhäusern gezogen wird. Die Flaute könnte nach Darstellung der Regierung noch bis zu einen Monat anhalten.
Am vergangenen Mittwoch war der größte britische Einzelhändler Tesco Konkurrenten wie Aldi gefolgt und hatte die Abgabe von Salat je Kunde begrenzt.
Hitze und zu wenig Niederschlag lassen Ernten schrumpfen. Wie Landwirtschaft in der Klimakrise gelingen kann:
Quelle: dpa, AFP, Reuters

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