: Georgia: Vier Tote bei Schüssen an Schule

05.09.2024 | 07:45 Uhr
Ein 14-jähriger Schüler hat an einer High School im US-Bundesstaat Georgia vier Menschen durch Schüsse getötet. Dem FBI war der Schütze nicht unbekannt.

An einer High School in der Nähe von Atlanta hat ein 14-jähriger Schüler vier Menschen erschossen, neun wurden verletzt. Kamala Harris bezeichnete die Tat als sinnlose Tragödie.

05.09.2024 | 00:23 min
Bei einem Angriff mit Schusswaffe sind mindestens vier Menschen an der Apalachee High School im US-Bundesstaat Georgia ums Leben gekommen. Unter den Todesopfern seien zwei 14 Jahre alte Schüler und zwei Lehrkräfte, sagte Chris Hosey von der örtlichen Ermittlungsbehörde.
Neun weitere Menschen wurden bei der Attacke in der Stadt Winder rund 80 Kilometer nordöstlich der Metropole Atlanta verletzt. Ihr Zustand sei nicht lebensbedrohlich. Rund 1.900 Schüler besuchen nach Angaben der Schulbehörde die Schule.

In den USA eskaliert die Waffengewalt. Ca. 400 Millionen Schusswaffen sind in Privatbesitz – die Opferzahlen auf Rekordhoch. Der Streit um strengere Waffengesetze spaltet das Land.

15.01.2023 | 43:13 min
Der örtliche Polizeidirektor Chris Hoey erklärte vor Journalisten, "der Schütze ist in Gewahrsam". Er sei "ein 14-jähriger Schüler hier an der Schule". Er sei festgenommen worden und werde von der Polizei befragt. Zu einem möglichen Motiv machte die Polizei keine Angaben. Allerdings hat sich die Tat wohl bereits lange angedeutet. Der Jugendliche ist für die Polizei kein Unbekannter.

Sheriff: Das "reine Böse"

Der Sheriff von Barrow County, Jud Smith, bezeichnete die Tat als das "reine Böse". Ein Schulpolizist habe den 14-Jährigen gestellt. Der Jugendliche habe wohl befürchtet, dass es zu einem Schusswechsel kommen könnte, sich auf den Boden gelegt und aufgegeben. Weitere Polizeibeamte seien schnell vor Ort gewesen und hätten geholfen. Die Ermittler kündigten an, dass der 14-Jährige des Mordes angeklagt und wie ein Erwachsener behandelt werde.
Eine Klassenkameradin beschrieb den Jugendlichen als ruhig.
Er hat nie wirklich was gesagt.
Lyela Sayarath, Klassenkameradin
Das sagte Lyela Sayarath dem US-Sender CNN. Außerdem habe er regelmäßig den Unterricht geschwänzt. Die Schülerinnen und Schüler der High School suchten zunächst in ihren Klassenräumen Schutz und versammelten sich schließlich im Football-Stadium der Schule.

Drohanrufe und anonyme Hinweise

Die Schulen in dem Bezirk sollen bis Ende der Woche geschlossen bleiben, kündigte die zuständige Behörde an. Nach der Tat gibt es viele offene Fragen. US-Medien hatten berichtet, dass es bereits am Morgen vor dem Angriff Drohanrufe gegeben habe. Die Ermittler bestätigten das auf Nachfrage nicht. Laut Sheriff Smith gibt es keine direkte persönliche Verbindung zwischen dem Schützen und den Opfern.

Dreizehn Schüsse auf offener Straße in Washington D.C. Das Opfer: der 23-jährige Demeitri. Im vergangenen Jahr gab es mehr als 20.000 Tote durch Waffengewalt. Tendenz steigend.

05.04.2022 | 33:52 min
Laut einer Mitteilung der Bundespolizei FBI gab es allerdings bereits im vergangenen Jahr mehrere anonyme Hinweise auf einen möglichen Angriff. Konkret sei es um Online-Drohungen gegangen, die Fotos von Waffen enthielten und einen Schusswaffenangriff an einer Schule ankündigten, hieß es. Der mutmaßliche Schütze und dessen Vater seien daraufhin vernommen worden.
Der Vater gab an, dass er Jagdwaffen im Haus habe, der Verdächtige aber keinen unbeaufsichtigten Zugang zu diesen Waffen habe.
Mitteilung des FBI
Der damals 13-Jährige habe bestritten, mit einer Attacke gedroht zu haben. Die örtlichen Schulen seien alarmiert worden, um den Jugendlichen weiter zu überwachen. "Zu diesem Zeitpunkt gab es keinen glaubhaften Grund für eine Verhaftung oder für weitere Strafverfolgungsmaßnahmen", hieß es weiter.

Biden: Waffengewalt reißt Gemeinschaften auseinander

US-Präsident Joe Biden und seine Ehefrau Jill erklärten in einer Mitteilung, um die Menschen zu trauern, die "durch sinnlose Waffengewalt" getötet worden seien.
Schüler im ganzen Land lernen, in Deckung zu gehen und sich zu verstecken, anstatt Lesen und Schreiben zu lernen. Wir können dies nicht länger als normal hinnehmen.
US-Präsident Joe Biden
Biden erklärte, der Tag hätte "die fröhliche Rückkehr" ins neue Schuljahr in Winder markieren sollen. Stattdessen sei dies nun "eine weitere schreckliche Erinnerung daran, wie die Waffengewalt weiterhin unsere Gemeinschaften auseinander reißt".

2018 sterben in Parkland, Florida, 17 Menschen bei einem Amoklauf an einer Highschool. Bei den Überlebenden schlägt die Trauer schnell in Wut um. Eine Jugendbewegung entsteht.

14.02.2022 | 87:10 min
Der US-Präsident forderte die Republikaner zur Zusammenarbeit auf, um "vernünftige Gesetze zur Waffensicherheit" zu verabschieden.
X-Post von Joe Biden

Harris: "Es ist einfach ungeheuerlich"

Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris sprach von einer sinnlosen Tragödie. "Es ist einfach ungeheuerlich, dass in unserem Land, in den Vereinigten Staaten von Amerika, Eltern ihre Kinder jeden Tag mit der Sorge zur Schule schicken müssen, ob sie lebendig nach Hause kommen", sagte Harris in New Hampshire.
X-Post von Kamala Harris
In den USA gehören Amokläufe und tödliche Schießereien zum Alltag. Schusswaffen sind leicht erhältlich und im großen Stil im Umlauf. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat es in den USA Hunderte Schießereien in Schulen und Colleges gegeben. Im Anschluss gab es oft Forderungen nach schärferen Waffengesetzen.

ZDFheute auf WhatsApp

Quelle: ZDF
Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie bei unserem ZDFheute-WhatsApp-Channel genau richtig. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Mini-Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: ZDFheute-WhatsApp-Channel.
Quelle: dpa, AFP, AP, Reuters

Themen

Mehr zu Waffen in den USA