: Tausende Helfer kämpfen gegen Hochwasser

05.01.2024 | 10:19 Uhr
Viele überflutete Flächen: In mehreren Bundesländern wird gegen Hochwasser gekämpft. Bundespräsident Steinmeier würdigt die Tausenden Helfer - auch die Bundeswehr ist im Einsatz.

In weiten Teilen Deutschlands keimt Hoffnung in Hinblick auf das Hochwasser auf – denn der Dauerregen ist erstmal vorbei. Aber es wird dauern, bis das Wasser abgelaufen ist.

05.01.2024 | 01:42 min
In mehreren Gebieten Deutschlands wird seit über einer Woche mit starkem Hochwasser gekämpft, viele Flächen und auch Straßen sind überflutet. Tausende Helferinnen und Helfer sowie Soldaten der Bundeswehr sind im Einsatz. Deiche wurden verstärkt und neue Schutzbarrieren errichtet. Mancherorts wie in der Gemeinde Lilienthal im niedersächsischen Landkreis Osterholz wurden Häuser evakuiert und von der Strom- und Gasversorgung abgetrennt. Lilienthal liegt an der Wörpe, einem kleinen Nebenfluss der Wümme.
In diesem und weiteren niedersächsischen Landkreisen wie Celle, Oldenburg, Emsland, Heidekreis, Verden sowie in der Stadt Oldenburg wurde ein sogenanntes außergewöhnliches Ereignis festgestellt. Dadurch können Landkreise oder Städte beispielsweise einfacher auf Hilfskräfte zugreifen.

Der Wasserstand der Elbe steigt wieder an. Für Dresden wird der Höchststand am Samstag erwartet. In Sachsen-Anhalt hat die Bundeswehr bereits ihren Hilfseinsatz begonnen.

05.01.2024 | 01:11 min

Bundeswehr unterstützt mit 200 Soldaten in Sachsen-Anhalt

Erstmals in der aktuellen Hochwasser-Lage sind auch Soldaten der Bundeswehr im Einsatz. Rund 200 Zeit- und Berufssoldaten helfen seit Freitagmittag im Landkreis Mansfeld-Südharz im Süden Sachsen-Anhalts beim Befüllen und Verteilen von Sandsäcken, wie eine Sprecherin der Bundeswehr sagte. Ziel sei zunächst, einen Deichabschnitt in Sangerhausen zu stabilisieren. Weil der Fluss Helme zum Jahresende stark über die Ufer getreten war, hatte der Landkreis am 30. Dezember den Katastrophenfall ausgerufen.
Die eingesetzten Soldaten stammen den Angaben zufolge aus Thüringen und Schleswig-Holstein. In Niedersachsen wird derzeit Gerät und Material der Bundeswehr eingesetzt, ein Einsatz von Soldaten wird dort derzeit vorbereitet. Kräfte der 1. Panzerdivision sollen in Bereitschaft versetzt werden, wie das Landeskommando mitteilte. Diese sollen im Raum Oldenburg, Verden und im Landkreis Celle stationiert werden.
Wegen der angespannten Hochwasserlage im Bundesland sind Hubschrauber der Bundeswehr weiterhin in Bereitschaft, um Hilfe aus der Luft leisten zu können. Dabei geht es laut Landeskommando um insgesamt zehn Maschinen vom Heer, der Marine und Luftwaffe, die sich auf mehrere Standorte im Bundesland verteilen.
ZDFheute Infografik
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Steinmeier: Hochwasser-Helfer "sind Vorbilder"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Zehntausenden Helferinnen und Helfern in den Hochwassergebieten gedankt und seine Hochachtung ausgesprochen. "Alle, die bei diesem Hochwasser helfen, verdienen den Dank unserer ganzen Nation", erklärte Steinmeier.
In einer schriftlichen Erklärung teilte Steinmeier mit, dass er zu seinem Neujahrsempfang im Schloss Bellevue in der kommenden Woche Helferinnen und Helfer der freiwilligen Feuerwehr und des Technischen Hilfswerkes eingeladen habe, die beim Kampf gegen das Hochwasser im Einsatz gewesen seien.
Wir müssen allen, die schützen und retten, den Rücken stärken, sie alle sichtbar würdigen. Sie sind Vorbilder.
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident

Reporter Fabian Köhler berichtet aus Winsen (Aller), wo der Bürgermeister von einer "Art Jahrhundertflut“ spreche. Die Niederschläge sollen nun aber zurückgehen, so Köhler weiter.

05.01.2024 | 01:09 min

Hochwassertouristen behindern Arbeit von Rettungskräften

Die Helfer werden zum Teil durch Hochwassertouristen an der Arbeit gehindert. Hochwassertouristen hätten in den beiden Landkreisen die Arbeit von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Rettungsdiensten teilweise behindert, indem sie in der Nähe der Einsatzbereiche parkten oder sich in unmittelbarer Nähe aufhielten, teilte die Polizei mit.
In den massiv von Überflutungen betroffenen niedersächsischen Landkreisen Osterholz und Verden erwartet Hochwassertouristen bei Verstößen gegen das Deichbetretungsverbot ein Bußgeld in Höhe von 400 Euro. Im Wiederholungsfall oder bei vorsätzlichem Verhalten kann das Bußgeld nach Angaben der Polizeiinspektion in den Regionen verdoppelt werden.
Quelle: dpa, epd

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