: Mehrheit der Deutschen nutzt "Dr. Google"

09.01.2023 | 13:52 Uhr
Ein Ziehen in der Leiste, ein Stechen in der Brust: Nicht jeder, der Schmerzen spürt, geht sofort zum Arzt. Viele informieren sich über Symptome laut einer Umfrage im Netz.
Immer mehr Menschen informieren sich einer Umfrage zufolge über Beschwerden und Krankheits-Symptome zunehmend im Netz. (Symbolbild)Quelle: Lukas Schulze/dpa/Archivbild
Bei gesundheitlichen Beschwerden und Krankheitssymptomen informieren sich die Deutschen zunehmend auch im Netz. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Montag in Berlin vorgestellte Umfrage des Branchenverbandes Bitkom.
62 Prozent der befragten Internetnutzerinnen und -nutzer bereiten sich demnach online auf einen Arztbesuch vor. Diese Zahl sei im Vergleich zu den vergangenen Jahren gestiegen: 2020 waren es 53 Prozent, 2021 dann 56 Prozent.

Suche im Netz für ergänzende Informationen

Das Internet biete eine Vielzahl an hochwertigen Informationen zu Gesundheitsthemen, sagte der Bitkom-Experte für E-Health, Malte Fritsche. Wichtig sei, auf vertrauenswürdige Anbieter zu achten - und im Zweifelsfall eine Ärztin beziehungsweise einen Arzt zu Rate zu ziehen.
63 Prozent der Befragten gaben des Weiteren an, nach einem Praxistermin nach weiteren Informationen zu ihren Symptomen, der Diagnose oder verschriebenen Medikamenten zu recherchieren.
[Wie gehe ich mit einer schlimmen Diagnose um? - Expertin Menzel im Interview]
Den meisten geht es dabei nach eigenen Worten um:
  • alternative Behandlungsmethoden (74 Prozent)
  • zusätzliche Informationen (68 Prozent)
  • Suche nach einer Zweitmeinung (62 Prozent)
  • Alternativen zu Medikamenten (51 Prozent)
  • 15 Prozent gaben an, die Erläuterungen von Arzt oder Ärztin nicht verstanden zu haben.

43 Prozent verzichteten auf Arztbesuch

Insgesamt stehe im Vordergrund, den Praxisbesuch zu ergänzen. Einer von zehn Befragten gab indes an, kein Vertrauen in die Diagnose zu haben und deswegen im Netz zu recherchieren.
43 Prozent haben demnach schon einmal auf einen Arztbesuch verzichtet, weil sie Symptome nach Netzinformationen eingeschätzt und gegebenenfalls selbst behandelt haben.
Bitkom Research befragte den Angaben zufolge 1.144 repräsentativ ausgewählte Personen.
Quelle: KNA

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