: Weitere Randale nach Messerangriff in England

03.08.2024 | 19:32 Uhr
Festnahmen und verletzte Polizisten: Nach dem Angriff auf einen Tanzkurs Ende Juli hat es erneut Ausschreitungen in England gegeben. Zum Fall kursieren viele Falschinformationen.

Randalierer zünden Autos an, Plündern Geschäfte. Rechtsextreme greifen Polizisten an. Bei erneuten Krawallen in Großbritannien werden in Sunderland zehn Menschen festgenommen.

03.08.2024 | 02:30 min
Nach dem tödlichen Messerangriff auf Kinder bei einem Tanzkurs in England hat es in einer weiteren Stadt Unruhen gegeben. In Sunderland im Nordosten Englands wurden erneut Polizisten massiv angegriffen. Drei Polizisten wurden im Krankenhaus behandelt, zehn Menschen festgenommen.
Die Beamten seien mit "schwerer und anhaltender Gewalt" konfrontiert gewesen. Die Polizei sprach von "völlig inakzeptablen" Szenen. "Unordnung, Gewalt und Schäden" würden "nicht toleriert".

Bei einem Taylor-Swift-Tanzkurs in Southport wurden drei Kinder getötet. Die Polizei hat einen 17-Jährigen festgenommen. Das Tatmotiv ist bisher unklar.

30.07.2024 | 01:14 min

Randale im Stadtzentrum von Sunderland

Aufnahmen des britischen Senders BBC zeigten, wie mehrere hundert Menschen im Stadtzentrum von Sunderland randalierten, die Polizei angriffen und mindestens ein Auto und ein Gebäude neben einem Polizeibüro in Brand setzten.
Auf anderen Bildern, die in Onlinenetzwerken verbreitet wurden, waren mit Sturmhauben bekleidete Jugendliche zu sehen, die Ziegelsteine und andere Wurfgeschosse warfen, während Feuerwerkskörper und Leuchtraketen gezündet wurden.

Nach dem Messerangriff im nordenglischen Southport wird der Tatverdächtige wegen dreifachen Mordes angeklagt. In der Nacht hat es erneut wegen der Tat gewaltsame Proteste gegeben.

01.08.2024 | 00:25 min

Nach Angriff: Unruhen auch in anderen Städten

In Großbritannien hatte es nach dem Messerangriff in mehreren Städten Unruhen gegeben, auch im Londoner Regierungsviertel. Allein in der britischen Hauptstadt wurden mehr als 110 Menschen festgenommen.
In Liverpool seien mehrere Polizisten verletzt worden, teilte die Merseyside Police mit. In der nordirischen Hauptstadt Belfast zerstörten Randalierer die Scheiben eines Cafés.
Mindestens drei Polizisten wurden im nordostenglischen Kingston upon Hull verletzt, dort gab es mehrere Festnahmen. Im mittelenglischen Stoke-on-Trent flogen Steine aus einer Menge auf Polizisten. Dort gab es vier Festnahmen. 

Premierminister Starmer kündigt hartes Durchgreifen an

Wegen der nationalistischen und antimuslimischen Protesten in Großbritannien beriet sich Premierminister Keir Starmer mit Kabinettsmitgliedern. Er kündigte ein hartes Durchgreifen gegen Randalierer an.
Die Einsatzkräfte hätten seine volle Unterstützung, um gegen Extremisten vorzugehen, die Polizisten attackieren und versuchten, Hass zu schüren, sagte der sozialdemokratische Politiker. Die Ausschreitungen gelten als erste Prüfung für den neuen Premier, der seit genau einem Monat im Amt ist.
Am Montag war ein Angreifer in der Küstenstadt Southport in ein Gebäude eingedrungen, in dem gerade ein Kinder-Ferientanzkurs zur Musik von US-Popstar Taylor Swift stattfand. Er griff die Kinder mit einem Messer an, zwei Mädchen im Alter von sechs und sieben Jahren wurden getötet. Eine Neunjährige erlag am Dienstag ihren Verletzungen. Acht weitere Kinder wurden verletzt, ebenso zwei Erwachsene, welche die Kinder schützen wollten.

Seit Tagen gibt es in Großbritannien nach dem Angriff in Southport gewaltsame Ausschreitungen befeuert durch Falschmeldungen in sozialen Medien zum Täter.

02.08.2024 | 01:58 min

Messerattacke von Southport: Viele Falschinformationen

Ultranationalisten behaupten, die Behörden verheimlichten die wahre Identität des Angreifers, der am Montag drei Mädchen erstochen und weitere Kinder sowie zwei Erwachsene teils schwer verletzt hatte. In sozialen Medien waren Gerüchte gestreut worden, der Täter sei ein muslimischer Asylbewerber.
Die Polizei betont, der tatverdächtige 17-Jährige sei in Großbritannien geboren worden. Seine Eltern stammen aus Ruanda. Der Teenager sitzt in Untersuchungshaft.
Auch in anderen Städten wird am Wochenende mit rechten Kundgebungen gerechnet. Teilweise sind Gegenproteste geplant. Zahlreiche Moscheen verstärkten ihre Sicherheitsmaßnahmen.
Quelle: AFP, dpa

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