: "Fakeshop-Finder" gegen Internet-Betrug

14.12.2023 | 15:43 Uhr
Betrüger machen mit Fakeshops großes Geld - und sie sind auf den ersten Blick oftmals schwer zu erkennen. Ein kostenloser "Fakeshop-Finder" soll nun Verbrauchern helfen.
Ein "Fakeshop-Finder" der Verbraucherzentrale soll dabei helfen, "Online-Betrug einzudämmen".Quelle: Verbraucherzentrale
Mit einem kostenlosen "Fakeshop-Finder" können Verbraucherinnen und Verbraucher gefälschte Internet-Shops besser erkennen. Bei dem Angebot von Verbraucherzentralen können sie Shop-Adressen eingeben.
Das Tool zeige dann, ob die Seiten seriös seien. "Das ist ein schnelles und unkompliziertes Angebot, um Online-Betrug einzudämmen", sagte die niedersächsische Verbraucherschutzministerin Miriam Staudte (Grüne) am Donnerstag in Hannover.

Die Fakeshop-Falle: Wie Betrüger online abzocken.

22.11.2021 | 24:14 min

Verbraucherzentrale: Fakeshops werden "immer professioneller"

Insbesondere in der Vorweihnachtszeit bestellen Verbraucher ihre Geschenke häufig online, wie die Verbraucherzentrale Niedersachsen mitteilte. Geschäftsführerin Petra Kristandt erläuterte:
Seit Jahren beobachten wir, dass Fakeshops immer professioneller werden. Ein Blick ins Impressum reicht oft nicht mehr aus, um sich vor Betrug zu schützen.
Petra Kristandt, Geschäftsführerin Verbraucherzentrale Niedersachsen
Der "Fakeshop-Finder" schließe nun diese Lücke, indem er mithilfe Künstlicher Intelligenz verschiedene Merkmale der Websites überprüfe. Der "Fakeshop-Finder" ist ein Projekt der Verbraucherzentralen in Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt.

So schützen Sie sich vor Fake-Shops

Prüfen Sie die Daten des Shops nach. Dazu zählen Adresse, Bankverbindung und der Name des Shop-Betreibers. Zur Überprüfung der Adresse hilft ein Blick auf Open Streetview oder Google Maps. Häufig fällt dann schon auf, dass sich am angegebenen Ort gar kein Shop befindet. Den Namen des Shops oder Shop-Inhabers in eine Suchmaschine wie zum Beispiel Startpage oder Metager einzugeben, ist ein weiterer sinnvoller Prüfschritt. Auch kann es sinnvoll sein, seinen Bankberater zu fragen, ob die angegebene Bankverbindung überhaupt stimmen kann. Wer dann noch Überweisungen per Paypal nur mit Käuferschutz ausführt, erhöht das Sicherheitsniveau. Auch ein Blick ins Handelsregister schützt vor Fake-Shops.

Schutz vor Identitätsklau ist möglich

Waren-Bestellungen mit gestohlenen Identitäten nehmen zu. Die Online-Kriminellen erbeuten die Zugangsdaten zu Marktplatz-Account und Mail-Postfächern durch Phishing-Mails oder Telefonanrufe. Bei Phishing-Mails wird in der Regel ein Link mitgeschickt, über den der Angeschriebene seine Account-Daten bzw. Kundendaten bestätigen soll. Diese Daten werden dann von den Online-Kriminellen missbraucht. Wer sich hier schützen will, sollte niemals auf Mails mit der Aufforderung nach Account-Verifizierung antworten und keinem Anrufer solche Zugangsdaten per Telefon verraten - egal mit welch dramatischer Geschichte der aufwartet.

Mail-Accounts verraten viel

Mitunter gelangen Online-Kriminelle bei Einbrüchen in Datenbanken an Identitätsdaten von Netznutzern. Die werden dann auf regelrechten Handelsplattformen im Internet angeboten und unter anderem von Warenbetrügern gekauft. Deshalb hilft es, hin und wieder zu testen, ob die eigene  Mail-Adresse in Verbindung mit anderen persönlichen Daten im Netz angeboten wird. Das Hasso-Plattner-Institut bietet dafür eine Prüfmöglichkeit an. Es analysiert, ob eine eingegebene Mail-Adresse in Verbindung mit Passwörtern, Geburtsdaten oder Adressen auf den gängigen Plattformen zum Kauf steht.

Vorsicht mit der Kreditkarte

Kreditkartenzahlungen können gut abgesichert sein, zum Beispiel durch zusätzliche Abfrage einer TAN oder eines Passwortes oder der Bestätigung mit dem eigenen Fingerabdruck. Die Kreditkarten-Gesellschaften bieten solche zusätzlichen Sicherungsverfahren an. Die verhindern, dass Online-Kriminelle dann allein mit der Kreditkartennummer und der Prüfziffer auf Rechnung anderer im Netz auf Einkaufstour gehen können. Erstaunlich ist aber immer wieder, wie viele Kunden bereit sind, ihre Kreditkartendaten einem Online-Shop per Mail zu schicken. Egal, auch wenn der Shop angibt, dass diese Mail verschlüsselt und abgesichert sei - Kreditkartendaten haben nichts in Mails zu suchen.

Ident-Services der Paketzusteller nutzen

Die meisten Paketzusteller bieten ein Paketübergabeverfahren an, bei dem das Paket nur an die vom Versender angegebene Person gegen Vorlage eines Identitätsnachweises abgegeben wird. Wer als Kunde auf ein solches Übergabeverfahren besteht, schließt die direkte Lieferung an eine Tarnadresse, das Abfangen von Paketen oder die Lieferung an ein Fake-Fach einer Abholstation aus.

Quelle: Peter Welchering

Nach Angaben der Verbraucherschützer werden pro Monat etwa 2.500 Fakeshops neu durch das Tool erkannt. Es gebe in Ampelfarben an, ob Verbraucher der jeweiligen Website vertrauen können, sie genauer prüfen oder gar nicht nutzen sollten, heißt es.
Quelle: epd

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