: Keine zweite Auflage fürs "Saarvenir"

19.03.2024 | 10:15 Uhr
"Einzigartig, ikonisch und ein bisschen schräg": Die Rede ist von einem grauen 3D-Objekt, das offizielles Souvenir des Saarlands werden sollte und dann doch irgendwie ein Flop war.
Ein Ring Lyoner, ein Kloster, die Völklinger Hütte und die Saarschleife - verwoben mit anderen Symbolen des Saarlands: Sie ergeben gemeinsam das "Saarvenir".Quelle: Imago
Das war's. Das offizielle Souvenir aus dem Saarland, das "Saarvenir", wird nicht mehr produziert. Vor knapp einem Jahr mit viel Tamtam vorgestellt, hatte das graue Gebilde, das acht Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten des Bundeslandes darstellt, reichlich Spott und Kritik auf sich gezogen.
Paris hat den Eiffelturm, Berlin das Brandenburger Tor und Bayern den Bierkrug. Höchste Zeit, dass das Saarland mit einem eigenen Souvenir nachzieht.
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Die Bilanz bisher: Die 3D-Version, die sich zusammengewürfelt unter anderem aus dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte, dem Saarpolygon, der Saarschleife und einem Ring Lyoner Wurst zusammensetzt, wurde 666 Mal verkauft.

In dem Eisenhüttenwerk im Saarland wird schon lange kein Stahl mehr gegossen, sondern Kunst präsentiert. Vor 150 Jahren wurde die Völklinger Hütte gegründet.

12.05.2023 | 01:14 min

Ikonisch oder peinlich? "Saarvenir" hat zwei Fehler

Wenn die einjährige Kampagne ausgelaufen sei, werde es keine weitere Produktion geben. Es sei "einzigartig, ikonisch und außergewöhnlich. Wie das Saarland eben", hatte Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) bei der Enthüllung des Souvenirs Ende April 2023 gesagt.
Das Saarvenir ist nicht nur eine Augenweide. Es lässt sich auch prima daraus trinken, darauf schneiden oder an den Kühlschrank kleben.
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Viele Saarländer aber kommentierten das Stück als "peinlich", "schrecklich" oder gar "zum Schämen". Auch, weil zwei Fehler bemerkt wurden: Die Saarschleife bei Mettlach ist spiegelverkehrt in der Skulptur abgebildet. Zudem zeigt die Abtei Tholey eine Reihe eckiger Fenster, obwohl diese in Wirklichkeit oben abgerundet sind.

ZDF-Studioleiterin Susanne Freitag-Carteron berichtet über das Saarland.

09.04.2024 | 01:00 min

Tourismuszentrale Saarland ist zufrieden

Rund 230.000 Euro hatte die gesamte Kampagne für das "Saarvenir" laut Angaben der Tourismuszentrale gekostet. Dass es polarisierte, das sei genau das gewesen, was die Touristiker erreichen wollten, sagt die Geschäftsführerin der Tourismuszentrale Saarland, Birgit Grauvogel. Monatelang habe das "Saarvenir" für Schlagzeilen in den Medien und Social-Media-Kanälen gesorgt.
Das habe "eine enorme Aufmerksamkeit für die Sehenswürdigkeiten im Saarland geschaffen". Die Übernachtungszahlen 2023 stiegen im Saarland im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent.
Quelle: dpa

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