: Saharastaub über Deutschland zieht ab

31.03.2024 | 12:03 Uhr
Besonders am Samstag war die Luft in Deutschland dick: Schuld hatte ein Tiefdruckgebiet, das Saharastaub übers Land trieb. Das passiert häufiger - in dieser Menge jedoch selten.
Der Saharastaub trübte am Samstag den Himmel und die Sicht ein - etwa hier im Siegerland.Quelle: Imago
Bräunlich-trübes Licht adé: Die dicke Schicht Saharastaub, die Deutschland am Samstag noch beherrschte, ist weitgehend abgezogen. "Der Höhepunkt war gestern", sagte Felix Dietzsch, Meteorologe des Deutschen Wetter-Dienstes (DWD) in Offenbach, am Sonntag.
Der Saharastaub hat deutlich abgenommen und liegt zurzeit nur noch über dem Nordosten Deutschlands.
Felix Dietzsch, Meteorologe beim DWD
Auch über Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sollte der Staub im Laufe des Sonntags verschwinden - "dann ist er endgültig weg", betonte Dietzsch.

Saharastaub ist kein seltenes Phänomen

Am Samstag war der Tagesmittelgrenzwert für Feinstaub (PM10) von Teilchen mit einem Durchmesser unter 10 Mikrometer deutlich überschritten worden: Der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wurde laut Dietzsch um grob das Dreifache übertroffen. Aber solche Werte für nur kurze Zeit seien für gesunde Menschen unbedenklich, sagte der Meteorologe.

Nachdem der Saharastaub zunächst die Schweiz und Österreich einhüllte, wehte er weiter nach Deutschland und färbte den Himmel trüb. Was steckt hinter diesem Wetterphänomen?

30.03.2024 | 01:26 min
Saharastaub in der Luft ist laut DWD in Mitteleuropa kein seltenes Naturphänomen. Dabei werden die Teilchen in der größten Trockenwüste der Welt in Nordafrika aufgewirbelt und vom Wind Tausende Kilometer nach Norden getragen - vor allem im Frühjahr und im Herbst. Solche Staubpartikel kommen demnach im Jahr etwa 5- bis 15-mal nach Europa - aber nur selten in den Konzentrationen wie an diesem Wochenende.

Tiefdruckgebiet Grund für den Saharastaub in der Luft

Der Grund für diese Intensität war nach Angaben von Dietzsch ein ausgeprägtes Tiefdruckgebiet über dem Atlantik, an dessen Seite eine sehr kräftige Windströmung den Staub von Süden nach Mitteleuropa transportierte - daraus resultierte auch der kräftige Alpenföhn am Wochenende.

Die Sahara ist eine Wendekreiswüste. Die Trockenheit entsteht durch den Passatkreislauf.

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Allein über der Schweiz hingen am Samstag nach Angaben eines Meteorologen Modellrechnungen zufolge 180.000 Tonnen Saharastaub. Das sei etwa doppelt so viel sonst bei dem Naturphänomen, hieß es.

"Blutregen" bliebt in Deutschland weitgehend aus

Am Sonntag hielten sich noch "ein paar Reste" der Staubwolke im Nordosten Deutschlands. Die Kamera in Warnemünde an der Ostsee etwa zeigte am Vormittag noch eine kräftige Trübung, berichtete DWD-Meteorologe Dietzsch. Da am Sonntag aber eine kräftige südliche Strömung herrschte, "zieht die Wolke Richtung Ostsee raus".
Der sogenannte Blutregen - also wenn sich Saharastaub mit Regen vermischt - blieb ihmzufolge in Deutschland weitgehend aus. "Es hat aus der Staubwolke gar nicht oder kaum geregnet", sagte Dietzsch. Größere Regengebiete erreichten Deutschland demnach erst nach Abziehen des Staubs.
Quelle: dpa, AFP

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