: "Titanic": Was die 3D-Bilder verraten könnten

18.05.2023 | 17:35 Uhr
Über die genauen Umstände des "Titanic"-Untergangs ist laut Experten bislang wenig bekannt. Neue Bilder sollen genauere Erkenntnisse über die Unglücksursache bringen.
Bug der Titanic in hoher Auflösung: 700.000 neue Bilder zeigen das Wrack. Quelle: dpa
Rund 111 Jahre nach dem Untergang der "Titanic" bieten hochauflösende 3D-Bilder die bisher genaueste Darstellung des Wracks. Wissenschaftler hoffen darauf, dass die Aufnahmen dabei helfen, der genauen Ursache des Schiffsunglücks näherzukommen.
Das Modell sei ein großer Schritt, um die Geschichte des Passagierschiffs "in Richtung evidenzbasierter Forschung und nicht Spekulation" voranzutreiben, sagte der "Titanic"-Experte Parks Stephenson der BBC.

"Titanic"-Untergang: Was das Schiffsheck verraten könnte

Bei der Katastrophe im April 1912 waren etwa 1.500 Passagiere und Crew-Mitglieder ums Leben gekommen, als der Luxusdampfer auf der Fahrt vom englischen Southampton nach New York im Nordatlantik mit einem Eisberg kollidierte. Das Wrack liegt seitdem in rund 3.800 Metern Tiefe.
Bisher sei wenig über die Kollision der "Titanic" mit dem Eisberg bekannt, so Experte Stephenson.
Wir wissen nicht einmal, ob sie ihn an der Steuerbordseite getroffen hat, wie es in allen Filmen gezeigt wird - sie könnte auf dem Eisberg gelandet sein.
Parks Stephenson, "Titanic"-Experte
Der Untergang der "Titanic" jährte sich zum 111. Mal - warum fasziniert uns der Schiffbruch so sehr?

Am 14. April 1912 kollidierte die Titanic mit einem Eisberg und sank. Motiv für viele Filme, Bücher und Kunstwerke.

14.04.2023 | 07:40 min
Das Heck könnte Aufschluss geben, wie das Schiff auf dem Meeresboden aufschlug. Auf den 3D-Aufnahmen ist das Schiff deutlich zu erkennen: Es ist in zwei große Teile gespalten, Heck und der unverkennbare Bug liegen rund 800 Meter voneinander entfernt. Ein gewaltiges Trümmerfeld umgibt den Dampfer, der als "unsinkbar" galt.

Aufnahmen in 4.000 Metern Tiefe

Der Scan des Tiefseekartierungsunternehmens Magellan besteht aus 700.000 Bildern, die von Tauchbooten aufgenommen wurden. Zu sehen sind auch winzige Details wie die Seriennummer eines Propellers.
"Die Tiefe von fast 4.000 Metern stellt eine Herausforderung dar, außerdem gibt es an der Stelle Strömungen - und wir durften nichts berühren, um das Wrack nicht zu beschädigen", sagte Magellan-Expeditionsleiter Gerhard Seiffert. Jeder Quadratzentimeter habe kartiert werden müssen, auch Schlamm, damit der Platz zwischen den Wrackteilen gefüllt werden konnte.
Quelle: dpa

Mehr zur "Titanic"