: "Satte Orkanstärke": Ostdeutschland räumt auf

16.08.2023 | 16:26 Uhr
Im Osten Deutschlands haben Unwetter schwere Schäden angerichtet. Weitere heftige Gewitter drohen. Danach soll der Sommer mit Sonne und Hitze zurückkommen.

Unwetter haben in der Nacht besonders in Brandenburg an der Havel für schwere Schäden gesorgt. Dächer wurden abgedeckt und Bäume entwurzelt. Auch in Thüringen standen Straßen unter Wasser.

16.08.2023 | 01:26 min
Nach den Unwettern in Teilen von Brandenburg, Sachsen und Thüringen steht den Menschen in Deutschland weiter turbulentes Wetter bevor. Auch am Mittwoch und Donnerstag drohen laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) regional weiterhin unwetterartige Gewitter.

Schwere Schäden in Brandenburg an der Havel

Bei den schweren Gewittern am Dienstag und in der Nacht zu Mittwoch wurden mehrere Menschen verletzt, Bäume entwurzelt und Straßen überflutet. Schwere Schäden in einem beispiellosen Ausmaß hat das Unwetter in Brandenburg an der Havel hinterlassen. Bei Starkregen und Hagel am Dienstagabend fielen unzählige Bäume um.

Das Wetter zeigt sich "unbeständig". Trotz sommerlichen Temperaturen ziehen heftige Gewitter und Stürme durchs Land. Schwer getroffen hat es Brandenburg an der Havel.

16.08.2023 | 00:23 min
"Das habe ich wirklich noch nie erlebt in dieser Dimension", sagte Oberbürgermeister Steffen Scheller (CDU) am Mittwoch. Die heftigen Böen erreichten eine Geschwindigkeit bis zu 148 Kilometern je Stunde, wie ein DWD-Sprecher in Potsdam sagte. "Das ist also satte Orkanstärke."

"Schneise der Verwüstung" in Erfurt

Im brandenburgischen Brielow brannte ein Wohnhaus wahrscheinlich wegen eines Blitzschlags aus. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand. Auch in Sachsen und Thüringen wurden bei den lokalen Unwettern mit Windböen, Hagel und Starkregen Bäume entwurzelt und Straßen überflutet. Wasser lief in Keller und Tiefgaragen.
Eine 38 Jahre alte Autofahrerin wurde im sächsischen Plauen (Vogtlandkreis) schwer verletzt, als ein Baum auf ihren fahrenden Wagen fiel. Der Baum wurde am Dienstagnachmittag durch den starken Wind entwurzelt. In Erfurt habe das heftige Unwetter nach Worten von Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) eine "Schneise der Verwüstung" durch die Stadt gezogen.
Ein ähnliches Wetterereignis habe er dort bisher noch nicht erlebt, sagte Bausewein im Erfurter Rathaus bei einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz. Bausewein zeigte sich aber auch erleichtert, dass es nur wenige Verletzte gab. Die Polizei hatte zuvor von zwei umgewehten Lastwagen berichtet, deren Fahrer leicht verletzt worden seien. Herabfallende Äste hatten Straßen, Schienen und Oberleitungen in der thüringischen Landeshauptstadt beschädigt.

Ramelow dankt Einsatzkräften

Der öffentliche Nahverkehr kam dort zeitweise fast vollständig zum Erliegen. Auch in Weimar und Gotha richtete das Unwetter Schäden an und führte zu Dutzenden Feuerwehreinsätzen. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) dankte den Einsatzkräften am Mittwoch in einem Post auf der früher als Twitter bekannten Online-Plattform X.
Die Gefahr sei aber noch nicht vorbei, die Menschen sollten die Warnhinweise weiter beachten, äußerte er.
Am Donnerstag wird es bundesweit zunächst schwülwarm bei Höchstwerten zwischen 21 und 25 Grad im Norden und 25 bis 31 Grad im Rest des Landes. Der Wetterdienst warnte für mehrere Landesteile vor starken Gewittern mit Starkregen, Sturmböen und Hagel, es bestehe zum Teil Unwettergefahr.

Hitze kommt zurück - und soll bleiben

Sehr heiß und vielerorts sonnig wird der Freitag. "Teils starke Gewitter mit lokaler Unwettergefahr" kündigte der DWD dann wieder für Samstag vor allem für den Norden und für Teile der Mitte Deutschlands an. "Verbreitet sind dann Höchstwerte zwischen 30 und 35 Grad, im Süden und Südwesten auch vereinzelt bis 37 Grad möglich", erklärte der DWD.
Nach den bisherigen Prognosen lässt sich das Hochsommer-Wetter länger in Deutschland nieder. Ein Ende der Wetterlage sei vorerst nicht in Sicht, so der DWD.
Quelle: dpa

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