: Wo das Unwetter besonders wütete

von Oliver Klein
23.06.2023 | 13:05 Uhr
Überflutete Straßen, entwurzelte Bäume: Videos in sozialen Medien zeigen das Ausmaß des Unwetters. Ein Deich wurde instabil, sogar ein Tornado wurde in einem Clip festgehalten.

Nach den schweren Unwettern räumt Deutschland auf: Starker Regen, Hagel und Sturmböen haben Hunderte Feuerwehreinsätze ausgelöst.

23.06.2023 | 01:49 min
Autos bis zum Dach unter Wasser, vollgelaufene Keller, überschwemmte Straßen, Hagelkörner groß wie Ein-Euro-Münzen - Unwetter haben am Donnerstag in vielen Regionen für große Schäden gesorgt und die Feuerwehren in Atem gehalten, vor allem im Westen, in der Mitte und im Nordosten Deutschlands. Videos in sozialen Medien zeigen das Ausmaß der Überschwemmungen.
Besonders Duisburg, Kassel und Braunschweig waren betroffen: Etliche Straßen und Plätze standen teils knietief unter Wasser, unter anderem der Platz vor dem Hauptbahnhof in Braunschweig und weite Teile der Innenstadt. Straßenbahnen und Autos steckten dort fest, manche Läden wurden überschwemmt, auch die Kneipe "Lindi" - was die Gäste auf den Hockern jedoch nicht zu stören scheint, wie in einem Twitter-Video zu sehen:
Twitter-Video zur Situation in der Braunschweiger City

Superzelle über Kassel bringt Hagel und Sturzregen

Über Kassel entlud sich eine sogenannte Superzelle: Innerhalb kurzer Zeit gab es heftige Regenfälle und Hagel. "In Kassel ist es schlagartig dunkel geworden", beschrieb ein Polizeisprecher das Unwetter. Auch hier: Plätze und Straßen unter Wasser, beispielsweise am Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe, wie ein Video bei Twitter zeigt.
Situation am Donnerstag vor dem Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe
Ein Video aus einem Einsatzfahrzeug der Feuerwehr zeigt die Überflutungen in der Kasseler Innenstadt - "alles abgesoffen", kommentiert der Feuerwehrmann in dem knapp zwei Minuten langen Clip.
Video der Kasseler Feuerwehr

Tornado in Köln gesichtet

Der Meteorologe Jörg Kachelmann teilte auf seinem Twitter-Acccount das Video eines Tornados in Köln. Der Wirbelsturm war allerdings vergleichsweise harmlos, erklärte Kachelmann. Aber: "Er hatte Bodenkontakt und war damit ein echter Tornado", so der Meteorologe bei Twitter.
Twitter-Video eines Tornados in Köln
Tornados werden in der sogenannten Fujita-Skala nach ihrer Stärke eingeteilt - der in Köln-Pesch fiel in die niedrigste Kategorie "F0". Die Schäden bei einem solchen Tornado sind in der Regel noch relativ gering.

In der Nacht gab es in vielen Teilen Deutschlands schwere Unwetter. In einigen Regionen wurden für Freitag weitere Warnungen ausgesprochen.

23.06.2023 | 01:25 min

Bahnverkehr beeiträchtigt, Deich muss gesichert werden

Nach wie vor ist durch die Unwetter auc der Zugverkehr in mehreren Teilen Deutschlands beeinträchtigt, wichtige Hauptverkehrsstrecken nur eingleisig befahrbar - so zum Beispiel die Strecken Berlin-Hamburg  oder Kassel-Göttingen. Einzelne ICE- und IC-Züge müssen zwischen Göttingen und Fulda allerdings umgeleitet werden. "Der Halt in Kassel-Wilhelmshöhe entfällt dann. Es kommt zu Verspätungen von etwa 30 Minuten", so eine Bahnsprecherin. 
Durch die Regenfälle wurde auch ein Deich der Emscher in Dinslaken (Kreis Wesel) instabil. Ein Sprecher der Emschergenossenschaft sagte, auf einer Länge von knapp 300 Metern sei die Böschung vor dem Deich bereits deutlich schmaler: "Es gab seit gestern zu hohe Regenmengen in der gesamten Emscherregion", erklärte er. Aktuell sei man dabei, den Deich mit Steinen zu sichern. "Vorerst besteht keine akute Gefahr", sagte der Sprecher weiter, die ersten Sicherungsmaßnahmen scheinen demnach zu wirken. Außerdem sinke der Pegelstand derzeit leicht ab.
Tweet der Emschergenossenschaft
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Quelle: Mit Material von dpa

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