: Mehr Weihnachtsbäume und Spiele, weniger Sekt

22.12.2022 | 08:42 Uhr
Karpfen oder Gans mit Rotkohl, Geschäft oder Online-Shop? An Weihnachten freuen sich viele Menschen auf lieb gewonnene Traditionen und Geschenke. Einige Fakten und Zahlen zum Fest.
Vor Weihnachten brummt der Einzelhandel - sei es online oder vor Ort.Quelle: dpa

Wie viele Weihnachtsbäume wurden verkauft?

Der Weihnachtsbaum - bei vielen unverzichtbar für die besinnlichen Tage. Das schlägt sich auch in Zahlen nieder: Im Jahr 2019 - das sind die aktuellsten Daten - wurden laut Angaben des Statistischen Bundesamtes 29,8 Millionen Weihnachtsbäume in Deutschland verkauft.
Und da im Jahr 2021 die Anbaufläche für Fichte oder Nordmanntanne um 26,4 Prozent gestiegen ist, dürften die Absatzzahlen inzwischen die 30-Millionen-Marke geknackt haben. Im letzten Jahr steuerte Dänemark noch 2,4 Millionen Weihnachtsbäume für die deutschen Wohnzimmer bei - ein Import-Plus von 13 Prozent.

Was steht auf dem Speiseplan?

Ob es nun Blaukraut oder Rotkohl heißt - das Kohlgemüse ist beliebte Beilage beim Festessen. Knapp 142.000 Tonnen wurden 2021 geerntet, 13,6 Prozent mehr als 2020. Spitzenreiter bei der Erntemenge ist Nordrhein-Westfalen (27,6 Prozent), dicht gefolgt von Bayern (26,8 Prozent) und Schleswig-Holstein (24,8 Prozent).
Ebenfalls ein Klassiker: der Karpfen. Knapp 4.600 Tonnen wurden 2021 verkauft, fast drei Viertel der Fische stammen aus Bayern und Sachsen. Der Karpfen ist der am zweitmeisten gezüchtete Süßwasserfisch in Deutschland, nur Regenbogenforellen gingen öfter über die Theke.

Teures Plätzchenbacken

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Ob Zimtsterne, Ausstechplätzchen oder Vanillekipferl: Gebacken wird an Weihnachten, was das Zeug hält. In diesem Jahr ein vergleichsweise teurer Spaß: Allein Butter kostete im Oktober-Jahresvergleich 55,3 Prozent mehr. Auch Mehl, Eier und Zucker sind deutlich teurer geworden.

Beliebt im Dezember: Lebkuchen und Marzipan

Quelle: ZDF
Lebkuchen stehen zu Weihnachten in Deutschland hoch im Kurs. 84.505 Tonnen wurden 2021 in Deutschland produziert. Aber nicht nur hierzulande schmeckt die saisonale Leckerei: Letztes Jahr wurden 21.600 Tonnen neben dem eigenen Verzehr noch zusätzlich exportiert. Etwas über die Hälfte (51 Prozent) gingen nach Polen, Österreich und Frankreich.

Auch wenn sich an Marzipan die Geister scheiden, zu Weihnachten steht es hoch im Kurs. 28,6 Millionen Kilogramm wurden 2021 in Deutschland produziert - und damit 13,7 Prozent mehr als 2020.

Importware Kerzen

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Kerzenschein in der Adventszeit darf nicht fehlen. Dafür wurden vergangenes Jahr 188.000 Tonnen Kerzen nach Deutschland importiert. Spitzenreiter ist Polen (58 Prozent), gefolgt von China (12 Prozent), den Niederlanden ( 7 Prozent) und Ungarn (3 Prozent).

Mehr Weihnachtsgeld

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Bei 86 Prozent der Tarifbeschäftigten schlägt sich das Fest in Form von Weihnachtsgeld auf dem Gehaltszettel nieder. Durchschnittlich 2.747 Euro brutto stehen 2022 zu Buche - 2,6 Prozent mehr als letztes Jahr (2.677 Euro).

Spenden in Milliardenhöhe

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Weihnachtszeit ist Spendenzeit: 6,8 Milliarden Euro wurden 2018 gespendet - diese Zahl ergibt sich aus den Angaben in den abgegebenen Steuererklärungen.

Der Kälte entfliehen

Quelle: dpa
In der eher kalten und dunkleren Adventszeit wächst bei vielen Menschen das Fernweh. Abhilfe kann da Urlaub in wärmern Gefilden schaffen. Besonders beliebt zu dieser Jahreszeit: die Auszeit auf hoher See. 2021 machten 1,3 Millionen Passagiere eine Kreuzfahrt in der EU. Am beliebtesten war Italien (36 Prozent), gefolgt von Deutschland und Spanien (22 Prozent), Griechenland (10 Prozent) und Frankreich (7 Prozent).

Quelle: Statistisches Bundesamt

Was kommt zu Weihnachten ins Glas?

Wein, Bier oder Sekt gehören bei vielen Feiernden zum Fest dazu, gerade mit Sekt, Prosecco oder Champagner wird gerne angestoßen. Allerdings nicht mehr so gerne wie beispielsweise noch 2011: In diesem Jahr lag der Pro-Kopf-Konsum ab 16 Jahren bei 6,5 Flaschen oder 49 Gläsern. Zehn Jahre später waren es laut Statistischem Bundesamt "nur noch" 37 Gläser oder rund fünf Flaschen pro Jahr.

Was liegt unterm Weihnachtsbaum?

Beliebt unterm Baum ist - wenig überraschend - Unterhaltungselekronik. Waren im Wert von 9,2 Milliarden Euro wurden in den ersten drei Quartalen 2022 nach Deutschland importiert. Verglichen mit 2021 waren das 17,1 Prozent mehr Einfuhren.
Gerade vor Weihnachten macht der Einzelhandel sein Hauptgeschäft mit Spielekonsolen, Kopfhörern & Co.. Im letzten Jahr entfielen mit rund 3,9 Milliarden Euro ein Drittel der Gesamteinfuhren von 11,8 Milliarden Euro auf das vierte Quartal 2021.

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16.12.2022 | 06:39 min

Welche Branchen sind zum Fest am meisten gefragt?

Weihnachten ist auch Spielezeit. Gemessen am Jahresumsatz 2021 war der Anteil des Umsatzes im November und Dezember in der Spielbranche 2021 am höchsten (29,3 Prozent) - gefolgt von Uhren und Schmuck (28,1 Prozent), Büchern (26,1 Prozent) und eben Unterhaltungselektronik (25,1 Prozent).

Schaufensterbummel oder Online-Shopping?

Der Trend geht zum Kauf im Internet. Online- und Versandhandel konnten den Umsatz in den letzten zehn Jahren mehr als verdreifachen. Im stationären Handel stieg er im gleichen Zeitraum um zehn Prozent. Aber: In den Läden wird - Stand 2020 - immer noch rund fünfmal so viel verkauft (527 Milliarden Euro) wie online (99 Milliarden Euro).

Wo wird an Weihnachten gearbeitet?

Sehr viele Menschen haben frei - viele aber auch nicht. Von den 37,8 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern haben im letzten Jahr 6,4 Prozent, also über 2,4 Millionen Menschen, an den Feiertagen gearbeitet. Vor allem in Heimen (23,6 Prozent) und in der Gastronomie (21,3 Prozent), aber auch in der Beherbergung (17, 3 Prozent) und in systemrelevanten Berufen wie dem Transport von Personen oder Gütern waren viele Menschen am Arbeitsplatz.
Quelle: ZDF

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