: Meteorologen: Kein Rekordsommer - aber zu warm

30.08.2024 | 19:35 Uhr
Erst Regen, dann Hitze: Der Sommer 2024 ist im Rückblick für viele sicher nicht traumhaft gewesen, aber auch nicht ungewöhnlich. Wetter-Experten verbuchen ihn als "zu warm".

Die Wettervorhersage aus der 19 Uhr-heute-Sendung

13.09.2024 | 01:12 min
Wechselhaft, aber im Durchschnitt deutlich zu warm: Der Sommer 2024 ist zwar kein Rekordsommer, die Temperaturen sind aber erneut höher gelegen als im Vergleich zu Referenzperioden in der Vergangenheit. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.
Es sei wohl "der 28. warme Sommer in Folge", erklärte der DWD. Die Sommermonate waren zugleich von starken Wechseln geprägt: Anfangs war es ungewöhnlich kühl, erst am Ende wurde es heiß.

Deutlicher Temperaturanstieg in den vergangenen Jahrzehnten

Das Temperaturmittel lag mit 18,5 Grad um 2,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (17,6 Grad) betrug die Abweichung 0,9 Grad.
ZDFheute Infografik
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Für viele Menschen dürfte sich der Sommer aber gar nicht so warm angefühlt haben. Der DWD-Meteorologe Marcus Beyer erklärt dies so:
Die Empfindungen, ob ein Sommer warm oder kalt ist, haben sich in den letzten Jahrzehnten doch deutlich verschoben.
Marcus Beyer, Meteorologe Deutscher Wetterdienst

"Schafskälte" im Juni und Hitze im August

Zu Beginn des Sommers schlug die "Schafskälte" zu. Am kältesten war es am 12. Juni in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb: frostige 1,4 Grad. Am 13. August wurde die bundesweit höchste Sommertemperatur dieses Jahres gemessen: in Bad Neuahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz hatte es 36,5 Grad.

Laut dem europäischen Erdbeobachtungsdienst Copernicus gab es 2023 so viele Tage mit enormer Hitze, wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen.

22.04.2024 | 01:11 min

Kein einziger Sommertag auf Helgoland

In den Tieflagen und Flusstälern Süddeutschlands und Sachsens wurden die meisten heißen Tage gezählt. Dagegen wurde auf Helgoland kein einziger Sommertag registriert - das ist ein Tag mit einem Maximum von mindestens 25 Grad. Auch die Zahl der Sonnenstunden schwankte stark. Über 800 Stunden Sonnenschein gab es in Teilen Sachsens und Brandenburgs, während unmittelbar an den Alpen weniger als 600 Stunden erreicht wurden.
Die Niederschlagsmenge war mit 240 Litern pro Quadratmeter durchschnittlich. "Doch diese Mittelwerte verbergen extreme regionale Unterschiede", betonten die Meteorologen in ihrer Bilanz: Während in den Alpengebieten über 600 Liter gemessen wurden, blieben vor allem Teile des Nordostens mit weniger als 150 Litern sehr trocken.
Quelle: dpa

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