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: So verbringen Frauen und Männer ihren Tag

von Luisa Billmayer
28.02.2024 | 15:08 Uhr
Jeder Tag ist gleich lang - aber jeder Mensch gestaltet die 24 Stunden anders. Wie unterschiedlich Männer und Frauen und Jung und Alt ihren Tag verbringen, zeigen neue Daten.

Eine Studie des Statistischen Bundesamtes hat sich damit beschäftigt, wie Deutsche ihre Zeit verbringen.

28.02.2024 | 01:53 min
Für die Zeitverwendungserhebung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder gaben Befragte minutengenau an, wie sie ihren Tag gestalten: Wie lange sie schlafen, wie lang sie zur Arbeit oder in die Schule gehen. Wie viel Zeit bleibt neben Haushalt und Familie für Sport und wie lange läuft der Fernseher?
Große Unterschiede zwischen Männern und Frauen fallen bei Haushalt und Sorgearbeit auf. Während Frauen dafür im Schnitt 3:48 Stunden aufbringen, sind es bei Männern nur 2:33 Stunden. Männer verbringen mit 3:29 Stunden dafür mehr Zeit mit Erwerbsarbeit und Bildung, bei Frauen macht das 2:28 Stunden täglich aus.
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Dass die Zeiten für Beruf und Bildung verhältnismäßig niedrig ausfallen, liegt daran, dass nicht alle Frauen und Männer arbeiten gehen. Erwerbstätige Männer verbringen im Schnitt 8:08 Stunden mit Job und Pendeln. Das trifft aber nur auf 37 Prozent der Befragten zu. Bei den Frauen sind 29 Prozent berufstätig - sie kommen im Schnitt auf 7:09 Stunden für Arbeit und Co.

Junge haben Zeit für Hobbys und Sport, Ältere nutzen am längsten Medien

Auch zwischen Altersgruppen lassen sich Unterschiede beobachten: Die Jüngsten haben am meisten Zeit für Sport und Hobbys. 18- bis 29-Jährige verbringen mehr Zeit mit Arbeit und Bildung als alle anderen Gruppen. Die 45- bis 64-Jährigen nehmen sich am wenigsten Zeit für Sport und Hobbys. Menschen ab 65 Jahren nutzen mit knapp 4:11 Stunden täglich am längsten Medien.
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Die Jahre zwischen 25 und 45 bezeichnet die Familienforschung als "Rushhour des Lebens". In diesen 20 Jahren stehen viele Erwachsene mitten im Berufsleben und haben oft noch kleine Kinder. Besonders für Frauen in dieser Lebensphase bedeutet das eine hohe Belastung durch Erwerbsarbeit und unbezahlte Arbeit.
Seit der vorigen Untersuchung vor zehn Jahren verbringen die 30- bis 44-jährigen Männer weniger Zeit mit Erwerbsarbeit. Allerdings sei das unter anderem auf verkürzte Arbeitswege zurückzuführen, weil mehr Menschen von zu Hause aus arbeiten, erklärte das Statistische Bundesamt auf einer Pressekonferenz. Zwar nahm bei den Männern die Zeit für Haushalt und Sorgearbeit zu - bei den Frauen aber auch.
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Gender Care Gap wird kleiner, zeigt sich aber immer noch deutlich

Auch über alle Altersgruppen hinweg zeigt sich der sogenannte Gender Care Gap. "Die Lücke zwischen Frauen und Männern bei der unbezahlten Arbeit wurde im Zeitvergleich kleiner, sie ist aber nach wie vor beträchtlich", sagte Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. "Dabei hat sich die Zeit, die Frauen wöchentlich mit unbezahlter Arbeit verbringen, im Zehnjahresvergleich sogar um knapp 20 Minuten erhöht. Allerdings stieg der Zeitaufwand bei den Männern noch stärker, nämlich um gut eine Stunde und 20 Minuten."

Der Gender Care Gap ist immer noch groß. Wie Paare ihre Finanzen fair gestalten können.

06.03.2023 | 05:55 min
Die Befragung zum Zeitempfinden hat ergeben, dass sich viele Eltern eine andere Zeitverteilung wünschen würden. Jede vierte berufstätige Mutter würde gern mehr arbeiten - jeder vierte Vater weniger. Nur jede siebte Mutter wünscht sich, weniger zu arbeiten - jeder sechste Vater empfindet die Zeit, die er mit Arbeit verbringt, als zu viel.
Redaktion: Kathrin Wolff

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