: Schulze nennt Afrika-Gipfel "PR-Show Putins"

27.07.2023 | 03:19 Uhr
Vor Beginn des Afrika-Gipfels in St. Petersburg griff Entwicklungsministerin Svenja Schulze Kremlchef Wladimir Putin direkt an. Dieser inszeniere mit dem Treffen eine "PR-Show".

In St. Petersburg tagt der Russland-Afrika-Gipfel. Ein zentrales Thema dürfte Putins Aufkündigung des Getreideabkommens sein, denn das hat für einige afrikanische Staaten dramatische Folgen.

27.07.2023 | 02:36 min
Entwicklungsministerin Svenja Schulze hat die Länder Afrikas vor einer engeren Zusammenarbeit mit Russland und seinem Präsidenten Wladimir Putin gewarnt. Vor Beginn des sogenannten Afrika-Gipfels am Donnerstag in St. Petersburg sagte die Politkerin der SPD den Zeitungen der "Funke Mediengruppe":
Wer afrikanischen Ländern billigen russischen Weizen verspricht und zugleich ukrainische Getreidehäfen bombardiert, will nicht den Hunger bekämpfen, sondern nur neue Abhängigkeiten schaffen.
Svenja Schulze, Entwicklungsministerin
Russland verhalte sich nur in der Rhetorik antikolonial, "tatsächlich zielt sein Vorgehen in Afrika auf Abhängigkeit und Ausbeutung". Das Treffen in St. Petersburg nannte Schulze "eine PR-Show Putins".
Russland will bei seinem zweiten Afrika-Gipfel die Zusammenarbeit mit den Staaten des Kontinents ausbauen. Im Mittelpunkt stehen dabei auch russische Lieferungen von Getreide und Dünger in afrikanische Länder, nachdem Moskau das Abkommen zur Verschiffung von Getreide aus der Ukraine über das Schwarze Meer aufgekündigt hatte.

Russland beschießt weiterhin die Häfen um Odessa, ein Beladen der Schiffe ist kaum möglich.

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Quelle: ZDF
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Schulze sagte den Funke Zeitungen, Russland exportiere "Waffen, Fake News und Söldner, mit oft fatalen Folgen. Entwicklungspolitisch hat Russland den afrikanischen Staaten wenig zu bieten".
Das Treffen mit Putin sei aber auch "eine Chance für unsere afrikanischen Partner, den russischen Präsidenten mit ihren Forderungen zu konfrontieren. Ein Ende des Krieges und ein ungehinderter Export des ukrainischen Getreides sind im Interesse der ganzen Welt".
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Quelle: dpa

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