: Ecuador: Leitender Staatsanwalt getötet

18.01.2024 | 00:53 Uhr
In Ecuador ist ein Staatsanwalt ermordet worden, der die Erstürmung eines Fernsehstudios durch bewaffnete Angreifer untersucht hatte. Er wurde beim Autofahren erschossen.
Laut Polizei wurde César Suárez in der Hafenstadt Guayaquil in seinem Auto erschossen.Quelle: AFP
Während sich kriminelle Banden und staatliche Sicherheitskräfte in Ecuador heftige Kämpfe liefern, ist ein für die Ermittlungen gegen die organisierte Kriminalität zuständiger Staatsanwalt getötet worden.
César Suárez wurde in der Hafenstadt Guayaquil von Auftragsmördern in seinem Auto erschossen, wie die Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Fotos zeigten das durch zahlreiche Kugeln durchschlagene Seitenfenster des weißen SUV.
Die Kriminellen und Terroristen werden uns nicht stoppen. Dieses Verbrechen wird nicht ungesühnt bleiben.
Diana Salazar, Generalstaatsanwältin
Quelle: ZDF
X-Post von Diana Salazar

Suárez ermittelte gegen mutmaßliche Bandenmitglieder

Suárez ermittelte unter anderem gegen die mutmaßlichen Bandenmitglieder, die in der vergangenen Woche ein Studio des staatlichen Fernsehsenders TC Televisión gestürmt und zahlreiche Geiseln genommen hatten.

In Ecuador eskaliert die Gewalt rivalisierender Banden weiter. Montag hatte die Regierung den Ausnahmezustand verhängt, nachdem ein Drogenboss aus dem Gefängnis ausgebrochen war.

10.01.2024 | 01:18 min
Daraufhin erklärte Präsident Daniel Noboa per Dekret, dass sich Ecuador in einem internen bewaffneten Konflikt befinde, und schickte die Streitkräfte in den Kampf gegen die Gangs.
Er deklarierte 22 kriminelle Gruppen als terroristische Organisationen und nicht-staatliche Kriegsparteien, die auszuschalten seien.

Wegen chaotischer Zustände in Gefängnissen hat Ecuadors Präsident Noboa den Ausnahmezustand verhängt. Zuvor wurde in Haftanstalten randaliert und Aufseher als Geiseln genommen.

09.01.2024 | 00:19 min

Sicherheitslage in Ecuador schlecht

Die Sicherheitslage in Ecuador hatte sich zuletzt dramatisch verschlechtert. Die Mordrate von 46,5 Tötungsdelikten pro 100.000 Einwohner im vergangenen Jahr war die bislang höchste in der Geschichte des einst friedlichen Andenstaates und eine der höchsten Lateinamerikas.
Mehrere Banden mit Verbindungen zu mächtigen mexikanischen Kartellen kämpfen um die Kontrolle über die Routen des Drogenhandels. Ecuador ist ein wichtiges Transitland für Kokain aus Kolumbien, Peru und Bolivien, das in die USA und nach Europa geschmuggelt wird.
Quelle: dpa, AP

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