: EU einigt sich: "Weltweit erstes KI-Gesetz"

09.12.2023 | 01:38 Uhr
Nach langen Verhandlungen hat sich die EU auf stärkere Regeln für Künstliche Intelligenz geeinigt. Die Technologie wird bereits heute in vielen Bereichen eingesetzt.

Die EU hat sich auf ein Gesetz geeinigt, das die Gefahren Künstlicher Intelligenz begrenzen soll. Unter anderem soll eine Gesichtserkennung zur Strafverfolgung möglich sein.

09.12.2023 | 00:23 min
Für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) sollen in der Europäischen Union künftig strengere Regeln gelten. Unterhändler von Europaparlament und EU-Staaten verständigten sich am Freitagabend in Brüssel nach langen Verhandlungen auf entsprechende Regeln.
Nach Angaben des EU-Parlaments handelt es sich um das "weltweit erste umfassende KI-Gesetz". EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton schrieb im Kurzbotschaftendienst X, früher Twitter: "Historisch! Die EU wird der allererste Kontinent, der klare Regeln für die Nutzung von KI setzt."
X-Post von Thierry Breton

Was versteht man unter Künstlicher Intelligenz?

Künstliche Intelligenz bezeichnet meist Anwendungen auf Basis maschinellen Lernens, bei denen eine Software große Datenmengen nach Übereinstimmungen durchforstet und daraus Schlussfolgerungen zieht. Sie werden schon jetzt in vielen Bereichen eingesetzt.

Täuschende Manipulationen, Deep-Fakes – bereits jetzt werden Gefahren von künstlicher Intelligenz deutlich. Wie gut sind wir auf den rasanten technischen Fortschritt vorbereitet?

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KI bereits im Alltag angekommen

Zum Beispiel können solche Programme Aufnahmen von Computertomografen schneller und mit einer höheren Genauigkeit als Menschen auswerten. Auch selbstfahrende Autos versuchen so, das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer vorherzusagen. Und Chatbots oder automatische Playlists von Streaming-Diensten arbeiten ebenfalls mit KI.
Die EU-Kommission hatte das Gesetz im April 2021 vorgeschlagen. Demnach sollen KI-Systeme in verschiedene Risikogruppen eingeteilt werden. Je höher die potenziellen Gefahren einer Anwendung sind, desto höher sollen die Anforderungen sein. Die Hoffnung ist, dass die Regeln weltweit Nachahmer finden.

Das KI-Start-Up von Jonas Andrulis entwickelt Sprachmodelle für Industrie und Verwaltung. Man könne die kritischsten Wertschöpfungsprozesse der Welt unterstützen, erklärt Andrulis.

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Verhandlungen fast gescheitert

Zuletzt wären die Verhandlungen allerdings fast gescheitert - an der Frage der Regulierung von sogenannten Basismodellen. Das sind sehr leistungsfähige KI-Modelle, die mit einem breiten Satz an Daten trainiert wurden. Sie können die Grundlage für viele andere Anwendungen sein. Dazu zählen etwa GPT.
Deutschland, Frankreich und Italien hatten zuvor gefordert, dass nur konkrete Anwendungen von KI reguliert werden sollten, nicht aber die Basis-Technologie an sich. Aber auch die geplanten Regeln zur Gesichtserkennung durch KI, etwa zu Zwecken der Nationalen Sicherheit, sorgten für Streit.
Quelle: dpa, AFP

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